Ingolstadt
In allen Altersstufen vorne dabei

Vor der Weihnachtspause zieht ERC-Nachwuchsleiter Bares positive Zwischenbilanz - Fehlende Eiszeiten bereiten Probleme

19.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:00 Uhr
  −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Petr Bares lässt keinen Zweifel: "Wir wollen zu den Besten gehören", sagt der 48-Jährige.

Der ehemalige Eishockey-Profi, der zwischen 1993 und 2003 zehn Jahre für den ERC Ingolstadt gespielt hat, ist sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung der Panther, betreut als Cheftrainer die U20 und ist - gemeinsam mit vielen Helfern - für die Talentförderung beim Klub verantwortlich. Kurz bevor die Weihnachtszeit den Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb eine kleine Verschnaufpause gönnt, zieht er für seine Abteilung mit rund 260 Eishockey-Talenten ein bemerkenswert positives Zwischenfazit. "Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, dass wir in praktisch allen Altersstufen vorne mitspielen können", sagt Bares.

Angefangen mit der von ihm selbst betreuten U20 in der Deutschen Nachwuchsliga 2 (DNL 2): Nach 24 von 36 Spielen in der Punktrunde steht das Team auf Platz eins und hat nur ein Ziel: "Der Aufstieg ist die Vorgabe, das wollen und können wir schaffen", sagt Bares. Um in die höchste Jugendklasse aufzusteigen, muss der ERC in der Punktrunde einen der ersten beiden Plätze erreichen, danach noch die Play-offs gegen die beiden Letztplatzierten aus der DNL 1 bestehen. Angesichts von zehn Zählern Vorsprung auf den Dritten dürfte das Bares-Team die Finalrunde erreichen.

Auffällig bisher - die Offensive: Mit Samir Kharboutli (68 Punkte) hat das U20-Team den Topscorer der Liga in seinen Reihen, mit Robert Hechtl (54) den drittbesten und mit Adam Skala (42) die Nummer neun dieser Bestenliste. "Unsere Stärke ist aber die Defensive. Weil die gut funktioniert, können die Spieler im vorderen Bereich glänzen", stellt Bares klar.

Auf seine Talente warten bereits die nächsten Herausforderungen. So trainiert Kharboutli schon regelmäßig bei den Profis, Hechtl wird immer wieder von Kooperationspartner Höchstadt angefordert, und mit Skala, Liam Hätinen, Nick Dolezal, Luca Ladusch und Marek Sonsky bestritten weitere Jungpanther beim Oberligisten bereits ein Probetraining. Auch für die Torhüter Christian Schneider und Jonas Stettmer stehen die nächsten Schritte bevor. Schneider, aktuell mit der zweitbesten Fangquote der Liga, darf kommende Saison auf ein Engagement in der DEL2 (Deggendorf oder Ravensburg) hoffen, Stettmer (drittbeste Quote) wird beim ERC eine Förderlizenz erhalten. Erfolge für die Nachwuchsabteilung, die in keiner Tabelle oder Rangliste stehen.

Unterdessen hat die U17 in der Bundesliga Süd als Tabellenvierter sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde gute Chancen, die Meisterrunde zu erreichen. Das Team von Trainer Eduard Uvira würde dann um die Deutsche Meisterschaft spielen. Dass die aktuelle Spielergeneration kommende Saison den Sprung zur U20 schafft, steht für Bares außer Zweifel. "Fünf Jungs haben bereits oben ausgeholfen", sagt der 48-Jährige, "da sehe ich gar kein Problem. "
Auch die Jahrgänge von der U15 über die U13 (beide in der Bayernliga) bis hinunter zur vor der Saison neugegründeten U7 zeigen sich in den Duellen mit den bayerischen Traditionsklubs längst konkurrenzfähig. "Das zeigt uns, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind", sagt Markus Kose.

Rundum zufrieden ist der stellvertretende ERC-Abteilungsleiter deswegen aber noch lange nicht. "Die Arbeit könnte noch effizienter sein, wenn uns zum Beispiel bei den Themen Eiszeiten oder Kabinen geholfen würde", sagt er. Ist die Saturn-Arena belegt, wird die Koordination der Trainingszeiten derzeit oft zur nerven- und zeitraubenden Fleißarbeit. "Aktuell lassen wir uns gerne zu Freundschaftsturnieren einladen", sagt Kose mit ironischem Unterton, "weil wir selber keines anbieten können. "

Mitunter trainieren Jugendteams schon um sechs Uhr in der Früh. Die Bundesliga-Frauenmannschaft, die ebenso zum Stammverein gehört, startet zeitweise erst um 22 Uhr. Naheliegend, dass jede Verbesserung - eine Ausweitung der Eiszeit auf elf Monate oder eine dritte Eisfläche - gerne angenommen würde.