Immobilienkauf - So kontern Sie steigende Grunderwerbsteuer

03.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

In Hessen und im Saarland steigt die Grunderwerbssteuer. Strategien, um die Mehrkosten aufzufangen:

In Hessen und im Saarland steigt die Grunderwerbssteuer. Strategien, um die Mehrkosten aufzufangen:

Sie wollen eine Immobilie in Hessen kaufen? Dann sollten Sie möglichst bald alles unter Dach und Fach haben. Denn ab 1. August steigt die Steuer von fünf auf sechs Prozent. Eigentlich war die Anhebung für das Jahr 2015 vorgesehen, wurde jedoch vorgezogen. Im Saarland wird der Grunderwerb ab 1. Januar 2015 mit 6,5 Prozent, statt wie bisher mit 5,5 Prozent besteuert. Die Länder wollen durch die erhöhten Steuereinnahmen die Neuverschuldung reduzieren und folgen einem deutschlandweiten Trend: Berlin, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben bereits im Januar dieses Jahres die Steuern erhöht.

Ein Prozent macht einen großen Unterschied
Wenn Sie beispielsweise ein Objekt für 300.000 Euro erwerben, betrug die Steuer bislang 15.000 Euro. Mit der neuen Grunderwerbsteuer steigen die Kosten auf 18.000 Euro an. Sie zahlen also 3.000 Euro mehr an Steuern. Dazu kommen Notarkosten, Grundbucheintrag und Maklerprovision, wodurch die Kaufnebenkosten inklusive erhöhter Grunderwerbsteuer auf bis zu 15 Prozent ansteigen. Zum Objektwert von 300.000 Euro kommen so bis zu 45.000 Euro Nebenkosten dazu.

So können Sie Kosten sparen
Da ein Immobilienkauf nie überstürzt werden sollte, wird es in Hessen eng mit einem Kauf vor der Steuererhöhung. Im Saarland steht noch mehr Zeit zur Verfügung. Ein Kauf vor der Steuererhöhung hilf die Kosten zu vermeiden. Ein weiterer Trick ist die Nutzung günstigerer Steuerbedingungen in anderen Bundesländern. Das bietet sich jedoch vornehmlich für Immobilienkäufer an, die bereits in der Nähe der Landesgrenze investieren wollten. Bayern und Sachsen erheben beispielsweise nur 3,5 Prozent Grunderwerbsteuer. Auch der getrennte Kauf von Grundstück und Immobilie hilft Steuern sparen. Denn bei einer Verzögerung zwischen Grundstückskauf und Bau fällt die Steuer nur auf den Grundstückspreis an.

Steuererhöhung durch günstige Baufinanzierung ausgleichen
Eine kostensparende Strategie beim Grundstückserwerb, die unabhängig von Landesgrenzen und Bautempo funktioniert, ist eine günstige Baufinanzierung. Besonders im aktuellen Zinstief stehen Baudarlehen zu unter zwei Prozent bereit. Vergleichen Sie die Angebote, um das günstigste Darlehen zu finden, und vereinbaren Sie, wenn möglich, eine hohe Anfangstilgung. Wer statt mit einem mit zwei Prozent Anfangstilgung einsteigt, dessen Baudarlehen läuft statt 55 nur 35 Jahre. Wer es schafft, drei Prozent anfänglich zu tilgen, ist bereits in 25 Jahren fertig.