Immobilienkauf - Bunte Welt der Baufinanzierung

19.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:07 Uhr

Die Voraussetzungen, um den Kauf einer Immobilie zu finanzieren, werden immer besser: Die Zinsen sind so tief wie nie und die Kreditvielfalt wächst stetig.

Das Interesse an Wohneigentum ist ungebrochen. Der Immobilienboom puscht die Preise in ungekannte Höhen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen liegt in Hamburg inzwischen bei 2.850 Euro und in Berlin bei 2.333 Euro. Das Ruhrgebiet kommt vergleichsweise günstig davon. Laut einer Analyse von Immowelt.de stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in Essen binnen Jahresfrist um sechs Prozent, der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt bei 1.410 Euro.

Hohe Preise können Investoren mit niedrigen Zinsen und flexiblen Baudarlehen kontern: Zehnjähriges Baugeld gibt es jetzt bereits ab zwei Prozent Zinsen, in Ausnahmefällen sogar für noch weniger. So verlangen zum Beispiel die Baugeldvermittler Creditweb und DTW Immobilienfinanzierung 1,90 Prozent Zinsen. Die ING-Diba gewährt für Beträge ab 200.000 Euro einen Zinsrabatt von 0,1 Prozent, sodass Baudarlehen hier ebenfalls ab 1,9 Prozent Sollzins zu haben sind. Neben historisch niedrigen Zinsen profitieren Käufer von einer großen Vielfalt an Baudarlehen. ?Banken liefern sich mit immer neuen Kreditvarianten einen starken Wettbewerb um Baufinanzierungskunden?, berichtet Michiel Goris, Vorstand des Baugeldvermittlers Interhyp. Ob Sonderausstattungen wie kostenlose Sondertilgung oder optionaler Tilgungssatzwechsel während der Laufzeit ? Kreditnehmer hätten heute beste Chancen auf eine optimale Baufinanzierung.

Variable Tilgung


Grundsätzlich gilt im Zinstief: Möglichst hoch tilgen, damit das Baudarlehen in einer realistischen Zeitspanne abgezahlt ist. Einige Banken und Sparkassen haben bereits Mindesttilgungen von 1,5 oder zwei Prozent eingeführt, etwa die Sparkasse Dortmund mit 2,0 Prozent. Darüber hinaus bestehen heute vielfältige Tilgungsoptionen. So können Kreditnehmer die anfängliche Tilgung meist frei wählen oder mehrmals während der Zinsbindung den Tilgungssatz wechseln. ?Selbst ein Tilgungsaussatz ist möglich?, so Goris. Dadurch ist das Baudarlehen flexibel, etwa wenn durch Elternzeit oder Arbeitslosigkeit das Einkommen für eine gewisse Zeit sinkt. Auch Volltilgerdarlehen, die am Ende der Zinsbindung komplett abbezahlt sind, finden sich heute im Angebot vieler Banken. Solche Baudarlehen bieten größtmögliche Planungssicherheit, da keine Restschuld neu finanziert werden muss.

Sondertilgungen sind heute bei fast jeder Bank an der Tagesordnung ? entweder als fester Betrag oder als Prozentanteil der Darlehenssumme. Üblich sind Baudarlehen mit Sondertilgung von fünf Prozent der Darlehenssumme im Jahr. Vorteil: Extrazahlungen setzen den Tilgungsturbo in Gang, weil mit der geringeren Restschuld der Zinsanteil an der Rate sinkt und im Gegenzug der Tilgungsanteil wächst. Das Baudarlehen wird dadurch schneller zurückgezahlt. Tipp: Kostenlose Sondertilgungen offerieren zum Beispiel: 1822 direkt, Comdirect und Debeka. Auch regionale Kreditinstitute bieten diesen Service, etwa die PSD Banken Westfalen Lippe und Rhein-Ruhr sowie die Sparda Bank West.

Große Auswahl an Laufzeiten

Ob kurze oder lange Zinsbindung ? Bauherren können heute praktisch jede Laufzeit frei wählen. Laut Interhyp waren Zinsbindungen von zwanzig und mehr Jahren früher unüblich, heute sind sie bei immer mehr Banken Standard. ?Sogar Zinsbindungen von 30 oder 40 Jahren sind möglich?, so Goris. Beispiele hierfür sind die DAB Bank oder die Hannoversche Leben. Der Kreditexperte rät den aktuellen Tiefzins möglichst langfristig festzuschreiben.

Tipp: Als einer der wenigen Baufinanzierungsrechner am Markt nennt unsere Baugeld-Übersicht tagesaktuelle Konditionen für Laufzeiten bis zu 30 Jahren." domain="www.donaukurier.de"%>