Immobilien - Günstiger teurer Hauskauf

19.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:32 Uhr

Die Immobilienpreise kennen kaum ein Halten. Dennoch ist der Kauf von Wohneigentum kaum teurer geworden ? dank sehr günstigem Baugeld.

Die Immobilienpreise kennen kaum ein Halten. Dennoch ist der Kauf von Wohneigentum kaum teurer geworden ? dank sehr günstigem Baugeld.

Innerhalb eines Jahres legten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in deutschen Großstädten im zweistelligen Prozentbereich zu. Nicht nur die Immobilienmärkte in Süddeutschland zeigten sich dabei als Preistreiber. ?Neben München, wo sich Eigentumswohnungen binnen Jahresfrist um 13,7 Prozent verteuerten, kletterten auch die Preise in Dresden und Dortmund mit 13,2 bzw. zehn Prozent unerwartet stark?, sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher des Baugeldvermittlers Dr. Klein & Co. Auch auf dem Häusermarkt verzeichnet Dresden laut Preisindikator von Dr. Klein mit 8,5 Prozent starke Preiszuwächse. In München lagen sie bei 7,6 Prozent und in Düsseldorf bei 6,4 Prozent.

Kostendrücker Baugeld

Lohnt sich unter diesen Vorzeichen der Kauf von Wohneigentum überhaupt noch? Diese Frage wird sich mancher Eigenheim-Interessent stellen. Betrachtet er aber die tatsächlichen Finanzierungskosten, relativieren sich die Bedenken. Denn der tatsächliche finanzielle Aufwand ist in den letzten Jahren sogar gesunken. Zwischen Januar 2009 und August 2013 sind die Kaufpreise für Wohnimmobilien bundesweit um durchschnittlich 16,5 Prozent gestiegen. Das ergab ein Langfristvergleich des Finanzierungsportals Europace. Zeitgleich ist die Standardrate für ein Baudarlehen über 150.000 Euro mit zehnjähriger Sollbindung, einem Beleihungsauslauf von 80 Prozent und zwei Prozent Anfangstilgung um 29,4 Prozent zurückgegangen. ?Im Vergleich zu den Kaufpreisen sind die Finanzierungskosten überproportional gesunken?, sagt Hans Peter Trampe, Vorstand des Baugeldvermittlers Dr. Klein. Obwohl die Zinsen zuletzt leicht gestiegen sind, sei Baugeld im historischen Vergleich immer noch sehr preiswert. ?Die gesunkenen Finanzierungskosten haben eine größere Hebelwirkung als die Kaufpreissteigerungen?, sagt Trampe.

Lange Zinsbindung bevorzugen

Das günstige Baugeld hat allerdings auch einen Nachteil: Die niedrigen Zinsen bremsen die Tilgungsgeschwindigkeit und verlangsamen die Rückzahlung des Darlehens. Experten raten dazu, Baugeld mit langen Zinsbindungsfristen von mehr als zehn Jahren sowie eine Anfangstilgung von mindestens zwei Prozent zu wählen, damit der Kreditnehmer bei der Anschlussfinanzierung wegen gestiegener Zinsen keine böse Überraschung erlebt. So könne man das attraktive Zinsniveau bei zügiger Entschuldung langfristig festschreiben. Baudarlehen mit zwanzigjähriger Zinsfestschreibung bieten freie Kreditvermittler wie Creditweb und DTW Immobilienfinanzierung bereits ab 3,03 Prozent Sollzins an. Die PSD Bank Rhein-Ruhr vergibt Darlehen ab 3,24 Prozent, die Allianz Versicherung ab 3,29 Prozent und die Volksbank Rhein-Lippe ab 3,37 Prozent.

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