Immobilie - Hegen und pflegen

29.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:09 Uhr

Immobilien sind eine Dauerbaustelle. Sollen sie nicht an Wert verlieren, ist regelmäßige Pflege ein Muss.

Immobilien sind eine Dauerbaustelle. Sollen sie nicht an Wert verlieren, ist regelmäßige Pflege ein Muss.

Auch an Immobilien nagt der Zahn der Zeit. Wann was renoviert werden muss ist höchst unterschiedlich. Während Dachziegel problemlos 50 Jahre und älter werden können, muss eine Heizung nach 20 oder 25 Jahren, Fenster und Außentüren nach 30 Jahren und die Fassade nach 40 Jahren erneuert werden. ?Wer Verschleißerscheinungen früh erkennt, kann verhindern, dass die Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen wird?, sagt Birgit Thielmann, Bauberaterin beim Verein ?Wohnen im Eigentum?. Ob das Eigenheim 100 Jahre hält oder schon nach 35 Jahren sanierungsbedürftig ist, hätten Eigentümer weitgehend selbst in der Hand.

Regelmäßig, etwa alle drei Jahre, solle man die Immobilie einer systematischen Inspektion unterziehen, so die Bauexpertin. Wer dabei gelegentlich einen Fachmann zu Rate zieht, der könne auch versteckte und für Laien nur schwer erkennbare Probleme beizeiten entdecken und die Beseitigung ohne Zeitdruck planen. Technische Anlagen wie Heizung, Wärmepumpe, Fotovoltaik- oder Solaranlagen benötigen regelmäßige Inspektionen, um ihre optimale Effizienz zu erhalten. Der einfachste Weg dazu ist ein Wartungsvertrag mit der Installations- und Herstellerfirma. ?Wird der Hauscheck vernachlässigt, besteht die Gefahr, dass schleichende Schäden plötzlich und unerwartet hohe Instandsetzungskosten verursachen?, sagt Thielmann.

Immobiliencheck ? worauf Eigenheimbesitzer besonders achten sollten:
? Risse in Fußböden, Fassade oder Wänden
? Salzausblühungen oder Schimmelpilze an den Wänden
? Putz- und Farbabplatzungen
? Undichte bzw. verzogene Fenster und Türen
? Beschädigung der Wärmedämmung
? Verstopfte Dachrinnen und Fallrohre
? Verrutsche Dachziegel
? Schädlingsbefall an Holzbauteilen

Die Pflege einer Immobilie geht ins Geld. Kontinuierliche Pflege- und Modernisierungsarbeiten bringen aber unterm Strich handfeste Vorteile. Moderne Materialien und effiziente Gebäudetechnik halten das Haus funktionstüchtig, verleihen ihm neuen Glanz und helfen Energie zu sparen. Lebensqualität und Immobilienwert steigen, die Energiekosten sinken. Wer notwendige Reparaturen lange herausschiebt muss oft noch tiefer in die Tasche greifen.
Sollen größere Investitionssummen nicht über einen Kredit finanziert werden, müssen Bauherren rechtzeitig mit dem Sparen beginnen. Das Bundesbauministerium empfiehlt Rücklagensätze abhängig vom Alter des Gebäudes. Danach sollte man bis zum fünften Baujahr vier Euro pro Quadratmeter und Jahr zurücklegen, anschließend bis zum zehnten Jahr sechs Euro. Ab dem elften Baujahr lautet die Empfehlung 7,50 Euro und ab dem 16. und jedem weiteren Jahr zehn Euro.

Wer für eine Modernisierung sofort Geld benötigt, kann in der aktuellen Niedrigzinszeit günstig einen Modernisierungsdarlehen aufnehmen, beispielsweise bei der KfW-Bank oder bei Privatbanken. Beispielsweise die SKG Bank bietet Kleindarlehen ab 25.000 Euro mit fünfjähriger Laufzeit für 2,95 Prozent Sollzins an, Allianz Baufinanzierung berechnet 2,49 Prozent. Bereits für 1,75 Prozent Zinsen erhalten Immobilienbesitzer Darlehen ab 30.000 Euro bei der Volksbank Rhein-Ruhr.

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