Immerhin ein Punkt

2:3-Niederlage in Iserlohn

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr |

Iserlohn/Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt hat am Sonntag die große Chance vertan, den Rückstand auf einen direkten Play-off-Platz auf sechs Punkte zu verkürzen. Die Panther unterlagen beim bisherigen Schlusslicht Iserlohn Roosters mit 2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen, zeigten nach einem Zwei-Tore-Rückstand aber erneut Moral.

„Man muss versuchen, frühzeitig das Publikum rauszunehmen. In den ersten zehn Minuten werden sie sicher kommen wie die Feuerwehr“, meinte Verteidiger Patrick Köppchen vor dem Eröffnungsbully im Eisstadion am Seilersee, das seit jeher zu den stimmungsvollsten Arenen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zählt. Vom Iserlohner Angriffswirbel war in den Anfangsminuten aber ebenso wenig zu sehen wie von den Roosters-Fans zu hören.
 
Wie schon beim kämpferisch starken Auftritt bei den Kölner Haien (1:0) machten die Ingolstädter in der Defensive die Räume eng und setzten nach vorne im wieder Nadelstiche. Die beste Möglichkeit vergab dabei Thomas Oppenheimer (15.). Nach einem Alleingang bügelte Iserlohns Torhüter Mathias Lange den Fehler von Chad Bassen aus, der die Scheibe zuvor an der Blauen Linie verloren hatte. Die Gastgeber, die nach fünf Niederlagen in Folge auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen sind, prüften Timo Pielmeier im Ingolstädter Tor nur einmal nennenswert. Bei Bassens Versuch aus zentraler Position war der 27-Jährige aber zur Stelle.

„Shut-out hin oder her: Wir brauchen Punkte und da werden wir heute weitermachen“, sagte Pielmeier nach seinem zweiten Shut-out der Saison am Freitag. Doch im Mittelabschnitt kamen die Gäste von diesem Vorhaben ab. Mit zwei nahezu identisch herausgespielten Überzahltreffern gerieten die Panther in Rückstand. Blaine Down (22.) und Ryan Button (35.) waren jeweils von der Blauen Linie erfolgreich, Pielmeier war beide Male die Sicht verdeckt – 0:2.

„Mit unserem derzeit kleinen Kader tut natürlich jede Strafe weg“, kommentierte Verteidiger Benedikt Kohl die beiden Gegentore. Die Panther mussten mit Thomas Greilinger, Brandon Buck, John Laliberte, Petr Pohl, Marc Schmidpeter und Marco Eisenhut erneut auf sechs Spieler verzichten – schafften im zweiten Durchgang aber noch den Anschlusstreffer. Petr Taticek (38.) fälschte einen Schuss von Brian Salcido regelkonform zum 1:2 ab, wie auch die Schiedsrichter mit Hilfe des Videobeweis erkannten.

„Beißen, Kämpfen und einen Reinwürgen“ lautete demnach Kohls Devise für das Schlussdrittel – und seine Mitspieler, allen voran Darryl Boyce, nahmen sich die Worte des 28-Jährigen zu Herzen. Denn mit einem eher harmlosen Schlenzer von der Blauen Linie gelang dem US-Amerikaner der Ausgleich zum 2:2 (51.).

Weil Greg Rallo (57.) kurz vor Schluss völlig freistehend die Scheibe neben das Tor setzte und Björn Svensson (58.) im direkten Gegenzug aus kurzer Distanz an Langes Schoner hängen blieb, ging es in die Verlängerung. Nachdem auch in dieser beide Mannschaften teils hochkarätige Chancen ausließen, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen – mit dem glücklicheren Ende für die Gastgeber. Dylan Wruck verwandelte als einziger Schütze und sicherte den Roosters den Zusatzpunkt.

Statt sechs Punkte auf die sechstplatzierten Augsburger Panther, die am Wochenende gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven (3:7) und Krefeld Pinguine (4:5) patzten, beträgt der Rückstand nach dem 40. Spieltag also acht Zähler. Trainer Tommy Samuelsson meinte dennoch: „In dieser Phase der Saison ist es wichtig, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Ich bin stolz, wie wir uns an diesem Wochenende präsentiert haben.“

Bereits morgen können die Ingolstädter den schwäbischen Rivalen aber weiter unter Druck setzen. Dann empfängt der ERC die Straubing Tigers (19.30 Uhr), während der AEV erst am Mittwoch bei den Grizzlys Wolfsburg (19.30 Uhr) im Einsatz ist. Und Samuelsson ließ sich eine kleine Kampfansage nicht nehmen: „Wir haben nach wie vor die Chance auf den sechsten Platz. Wir sind auf der Jagd und Augsburg muss die Position erst mal verteidigen – das ist nicht so einfach.“

Iserlohn Roosters: Lange - Millam, Button; Fischer, Ordendorz; Larsson, Shevyrin - Kahle, Down, Wruck; Bettahar, Jaspers, Dziurzynski; Rallo, Caporusso, Bassen; Blank, Friedrich.

ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier - Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido - Elsner, Oppenheimer, Buchwieser; Jacques, Boyce, Irmen; Kiefersauer, Taticek, Svensson; Schopper, Th. Pielmeier, Schütz.

Tore: 1:0 Down (22.), 2:0 Button (35.), 2:1 Taticek (38.), 2:2 Boyce (51.), Penalty Wruck. – Schiedsrichter: Klein/Köttstorfer. – Strafminuten: 6/6 + Disziplinar Kohl. – Zuschauer: 4050.

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