Hilpoltstein
Immer weniger Jugendmannschaften

29.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Ein neuer Funktionär für die Jugend im Fußballkreis Neumarkt/Jura: Günter Visotschnig aus Nürnberg leitet das frisch gegründete Juniorensportgericht II des Fußballbezirks Mittelfranken. In der Hilpoltsteiner Stadthalle stellt er sich den Vereinsvertretern vor.? - Fotos: J. Münch

Hilpoltstein (HK) Die fetten Jahre sind vorbei: Wie in den meisten anderen Sportarten, so verzeichnet auch der Fußballkreis Neumarkt/Jura einen anhaltenden Rückgang bei den Nachwuchsteams. Allein im Vergleich zur abgelaufenen Saison gibt es künftig rund vier Prozent weniger Juniorenmannschaften.

Waren es im vergangenen Jahr noch 911 Mannschaften von den A- bis zu den G-Junioren (U19 bis U7) und zwei Jahre zuvor noch mehr als 1000, so gehen in der kommenden Saison 2010/11 nur noch 875 Jungenteams an den Start. Dabei ziehen sich die Verluste quer durch alle Altersklassen. Besonders auffällig – und nicht zuletzt auch zukunftsweisend – ist der Rückgang bei den F-Junioren von 188 auf 172 Teams. "Da sehen wir, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt", sagte Kreisjugendleiter Thomas Zankl am Mittwochabend bei der Kreisjugendleitertagung in der Hilpoltsteiner Stadthalle. Wobei der Fußballkreis Neumarkt/ Jura insgesamt gesehen sogar noch gut wegkomme. Im gesamten Fußballbezirk Mittelfranken betrage der Rückgang bei den Juniorenmannschaften sogar rund sechs Prozent.
 

Aber nicht nur im statistischen, sondern auch im sportlichen Bereich präsentierte Zankl den Vereinsvertretern einige schlechte Nachrichten. Ähnlich wie im Herrenbereich erlebte der Kreis Neumarkt/Jura auch bei den Junioren ein rabenschwarzes Jahr mit außergewöhnlich vielen Absteigern auf Bezirks- und Verbandsebene. Mit den C-Junioren des TSV Weißenburg erwischte es den einzigen Bayernligisten dieses Kreises ebenso wie die beiden Schwabacher B-Jugend-Mannschaften in der Landesliga. Und in den vier mittelfränkischen Nachwuchs-Bezirksoberligen gab es mindestens einen, meistens sogar zwei Absteiger aus dem Bereich Neumarkt/Jura, darunter auch die A-Junioren des TV Hilpoltstein.

Bei all der Enttäuschung gab es aber auch guten Grund zum Jubeln in der abgelaufenen Fußballsaison: Die A-Junioren des Schwabacher Sportclubs schafften als Landesliga-Meister den Sprung in die Bayernliga, und als Meister der Bezirksoberliga qualifizierten sich die B-Junioren des BSC Woffenbach für die Landesliga. Ebenfalls als sportliche Höhepunkte der vergangenen Saison bezeichnete Thomas Zankl die Mini-WM der D-Junioren in Rednitzhembach und den Triumph der JFG Freystadt im bayernweiten Fairplay-Wettbewerb. Dabei vollbrachten die B-Junioren der Freystädter Jugendfördergemeinschaft das Kunststück, während der gesamten Saison ohne gelbe und rote Karte zu bleiben. Zur Belohnung wurden sie zu einem Bundesliga-Spiel in die Münchener Allianz-Arena eingeladen.

Ebenfalls für Furore versuchen in der kommenden Saison zwei neue Jugendfördergemeinschaften aus dem Landkreis Roth zu sorgen. Frisch an den Start gehen die JFG Rothsee Süd – bestehend aus den Nachwuchsspielern des TV Hilpoltstein, der Sportfreunde Hofstetten und des TV Eckersmühlen – sowie die JFG Heidenberg, gebildet vom TV Büchenbach, SV Pfaffenhofen und TSV Rothaurach. Das erste Punktspiel in der Geschichte der JFG Rothsee Süd bestreiten die A-Junioren am Samstag, 4. September, im Kreispokal bei der DJK Grafenberg. Eine Woche später beginnen dann kreisweit von den A- bis zu den D-Junioren die Punktspiele.

Für jede Altersklasse gibt es ab sofort feste Ansprechpartner unter den Spielgruppenleitern: Thomas Neumeier (U19), Karl-Heinz Heger (U17), Andreas Kienlein (U15) und Konrad Birk (U13). Bei den E- und F-Junioren (U11 und U9) teilen sich Harald Bahr und Jörg Hornung weiterhin die Arbeit auf. Letzterer appellierte an die versammelten Jugendleiter, vor dem Beginn der neuen Saison nochmals eindringlich auf die Eltern einzuwirken. Der Grund dafür sind einige Fälle in der vergangenen Spielzeit, in denen die Schiedsrichter von den Zuschauern massiv beschimpft und teilweise auch körperlich angegangen wurden. "Solche Aggressivität hat bei uns nichts zu suchen", sagte Hornung, der im Kleinfeldbereich noch eine Vielzahl von nicht bekannt gewordenen Attacken gegen Schiedsrichter vermutet. "Dabei wollen wir den Kindern doch den Spaß am Fußball vermitteln."