Auch
Immer mit Winterreifen

Auf nassen Straßen sicher unterwegs

07.11.2014 | Stand 02.12.2020, 22:01 Uhr

Nicht nur bei Schnee und Glatteis sorgen Winterreifen für den besseren Grip - Foto: SP-X

Auch ohne Schnee sollte man in der kalten Jahreszeit mit Winterreifen unterwegs sein. Wie wichtig das ist, belegen akutelle Forschungsergebnisse.

Kein Schnee, keine Winterreifen: Keine gute Idee finden Unfallforscher. Sie sehen die Kältespezialisten auch bei nicht schneebedeckten Straßen im Winterhalbjahr klar im Vorteil gegenüber Sommerpneus. Die Nasshaftung der Winterreifen rückt in den Vordergrund. Schließlich werden die hiesigen Winter feuchter, aber nicht unbedingt schneereicher.

Verkehrsunfallforscher an der TU Dresden haben anhand einer Analyse von realen Unfalldaten zum Unfallgeschehen festgestellt, dass in den Monaten Oktober bis März knapp doppelt so viele Pkw auf nasser Fahrbahn in einen Unfall verwickelt werden wie im Sommerhalbjahr. Zum einen liegt natürlich der Anteil von Nässe (Regen, Schnee, Eis) im Winter höher als im Sommer. Zum anderen nehmen in diesen kalten Monaten vor allem Fahrunfälle (Kontrollverlust) sowie Auffahrunfälle im Vergleich zu den Sommermonaten stark zu. Der Grund dafür: fehlender Grip der Reifen und damit nicht optimale Bremsleistung auf Nässe.

Diesen Anteil griprelevanter Situationen bei Verkehrsunfällen auf nasser Straßenoberfläche im Winter beziffern die Dresdner auf 81 Prozent. Ihr Fazit: Der hohe Anteil verdeutlicht die Wichtigkeit der Nasshaftung bei Reifen. Aufgrund ihrer weicheren Gummimischung und eines speziellen Lamellen-Profils bieten Winterreifen einen besseren Grip als Sommerpneus.

Damit der Winterreifen aber seine Aufgaben richtig erfüllen kann, muss er über ausreichend Profiltiefe verfügen. Die Dresdner-Unfallforscher haben aus ihren Daten errechnet, dass bei jedem fünften in einen Unfall verwickelten Pkw die Profiltiefe der Reifen unter den empfohlenen vier Millimetern lag, bei drei Prozent der Fahrzeuge sogar unter den gesetzlich erlaubten 1,6 Millimetern.

Mit Sommerreifen in der kalten Jahreszeit unterwegs zu sein, halten die Analysten für keine gute Idee. Viel zu oft würden die Autofahrer unterschätzen, dass Lufttemperatur nicht gleich Fahrbahntemperatur ist. Während die Luft noch vergleichsweise warm ist, kann die Fahrbahn bereits deutlich kälter und dadurch glatt sein. Die Folgen: Bei mehr als jedem Fünften von einem Pkw verursachten Unfall mit Personenschaden im Winterhalbjahr waren Sommerreifen aufgezogen. SP-X