Ingolstadt
Immer auf Achse

Johannes Wille ist ständig unterwegs, seit er seine Firma gegründet hat – Die Bewerbungsfrist für den Gründerpreis läuft

05.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:05 Uhr

Immer unterwegs: Seit Johannes Wille ein eigenes Unternehmen gegründet hat, fährt er täglich zwei bis drei Stunden von einem Kunden zum nächsten. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) „Passt es Ihnen im Januar“ Es ist nicht ganz einfach, einen Termin bei Johannes Wille zu bekommen.

Denn im Grunde steht sein Büro an der Ziegeleistraße meistens leer – der Unternehmensberater ist ständig unterwegs. 70, 80 Stunden arbeitet er gewöhnlich in der Woche und sitzt zwei bis drei davon täglich im Auto.

Nun, im Januar ist es zu spät – die Bewerbungsfrist für den Gründerpreis läuft nur noch bis Ende Dezember. Und den Vorläufer dieses Preises, den Businessplan-Wettbewerb der Region 10, den hat der 33-Jährige vor acht Jahren gewonnen. Damals hatte er gerade sein erstes Unternehmen gegründet, mit einem Kommilitonen im Studium. „Der Wettbewerb hat mir geholfen, die Vision gedanklich zu sortieren“, erklärt Wille, „es ist einfach hilfreich, eine solche Idee gründlich zu durchdenken.“ Und das müssen Gründer, die sich bewerben: Das Ziel ist, einen fundierten Businessplan zu entwerfen. Für Johannes Wille ging es nach dem Sonderpreis, den er beim Businessplan-Wettbewerb gewonnen hat, steil bergauf: Drei Jahre nach der Gründung wurde aus der GbR eine GmbH, die er alleine weiterführt. Und mittlerweile arbeiten immerhin sechs feste und zwei freie Mitarbeiter für das Unternehmen Wilcomsult. Und die Firmen, die er berät, haben große Namen: BMW, Audi, Media-Saturn und Daimler sind die größten.

Und sein Erfolgsrezept? „Das ist gar nicht so mordsspektakulär“, erklärt er: „Wir sind ein klassisches Beratungsunternehmen.“ Aber: „Das Wichtigste ist wohl die Firmenphilosophie – wir haben einen sehr partnerschaftlichen Umgang mit den Kunden.“ Außerdem erkenne er an, dass jedes Unternehmen anders sei: „Wir kommen nicht mit einem fertigen Konzept daher, wir wollen verstehen, was beim Kunden passiert und bieten erst dann eine Lösung an.“

Das Konzept scheint aufzugehen, das „Arbeitsvolumen ist gigantisch.“ Die 70, 80 Stunden in der Woche – „in Hochzeiten sind es auch mehr“ – machen dem Ingenieur offenbar nichts aus. „Wenn man sein eigener Chef ist und sich jeden Tag selbst dafür entscheidet, hat man eine ganz andere Energie, als wenn man angestellt ist.“ Ob er nicht doch irgendwann einmal den Schritt in die Selbstständigkeit bereut habe? Die Antwort ist knapp: „Nein.“