Geisenfeld - Sie sind frühmorgens die ersten, die vom Bus abholt werden, und mittags die letzten, die zu Hause ankommen. Die Rede ist von den Schülern aus Unterpindhart, und auf eine entsprechende Beschwerde einer Mutter hat die Schulverbandsversammlung nun reagiert. Weitere wichtige Themen der jüngsten Sitzung waren der Vandalismus am Pausenhof der Grundschule und die Verlängerung des Wärmelieferungsvertrages für die Schulgebäude um weitere fünf Jahre.
Die Benachteiligung der Unterpindharter Mädchen und Buben bei der Schülerbeförderung ist schon seit Jahren ein Thema. Bemühungen, hierfür eine Lösung zu finden, sind jedoch immer wieder gescheitert. Rund eine halbe Stunde lang sitzen die Schüler aus dem Ortsteil bei jeder Fahrt im Bus - bei der jeweiligen Buslinie der "Spitzenwert" sowohl bei der Hin- als bei der Rückfahrt. Da wäre es doch nur gerecht, die Buslinien - zumindest teilweise - mal zu drehen, um hier für einen Ausgleich zu sorgen, so die Anregung einer Unterpindharter Mutter in ihrem Beschwerdeschreiben an die Stadt.
Man habe die Möglichkeiten hierfür jetzt noch einmal geprüft, erläuterte Kämmerer Anton Hackl. Ergebnis: Bei der Morgenlinie gebe es keine Möglichkeiten für eine Drehung der Linien, wohl aber bei zwei der drei Mittagslinien. Die Firma Lankl befördere um 12.25 und um 13 Uhr die Kinder aus Unterpindhart - im vergangenen Schuljahr waren dies neun Grund- und zwei Mittelschüler. Das Busunternehmen könnte die Reihenfolge laut Hackl so drehen, "dass zuerst Unterpindhart angefahren und die Linie dann über Gaden, Engelbrechtsmünster, Schillwitzried, Ilmendorf und Nötting fortgeführt wird". Das Busunternehmen, so der Stadtkämmerer weiter, weise aber bereits im Vorfeld darauf hin, "dass sie bei Drehung der Linie sämtliche Beschwerden der Eltern aus anderen Ortsteilen an die Stadt weiterleiten wird".
Von dieser Ankündigung ließen sich die Mitglieder der Schulverbandsversammlung letztlich aber nicht beeindrucken. Um bei den Fahrzeiten im Schulbus für einen Ausgleich zu sorgen, beschlossen sie einstimmig, die den Ortsteil Unterpindhart betreffenden Mittagslinien der Firma Lankl im zweiten Schulhalbjahr zu drehen.
Vor sieben Jahren ist der Pausenhof der Grundschule neu gestaltet worden, und seitdem ist hier die bunte Hügellandschaft zum Herumtoben die Hauptattraktion für die Schüler. Umso idiotischer erscheinen deshalb die Fälle von Vandalismus, durch den die Hügelkuppen beschädigt und zum Teil sogar abgetragen wurden. Ein provisorischer Reparaturversuch brachte nicht das gewünschte Ergebnis, und deshalb wurde eine Spezialfirma aus Burgheim mit einer großflächigen Sanierung beauftragt. Kosten: über 13300 Euro. Weil die Reparatur sinnvollerweise in den Sommerferien erfolgen sollte, musste Bürgermeister Paul Weber (USB) den Auftrag ohne vorherige Zustimmung der zuständigen Schulverbandsversammlung erteilten, jetzt segnete das Gremium diese Eilentscheidung nachtäglich ab.
Einstimmig beschlossen wurde auch die Verlängerung des Wärmelieferungsvertrages zwischen dem Schulverband Geisenfeld und der Firma Elektro Hagl. Das Unternehmen versorgt seit 2012 die Schule mit einem Biogas-Blockheizkraftwerk. Jahresverbrauch laut Stadt: rund eine Million Kilowattstanden (kWh). Der am 31. August 2022 auslaufende Vertrag wurde nun einstimmig um weitere fünf Jahre verlängert. Es sei ein fester Wärmepreis von 7,10 Cent pro kWh vereinbart worden, ließ Kämmerer Anton Hackl dazu wissen. Zur Frage von Reinhard Bachmaier (USB), ob auch die demnächst neu entstehenden Schulgebäude an diese Wärmeversorgung angeschlossen werden, antwortete der Bürgermeister, dass dies "angedacht" sei und "derzeit geprüft" werde.
GZ
Gerhard Kohlhuber
