Schrobenhausen
Im Zepterschwingen schon erprobt

Die 42. Schrobenhausener Spargelkönigin heißt Isabella Fischer und kommt aus Ried

13.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

Isabella Fischer aus Ried ist die 42. Schrobenhausener Spargelkönigin. - Foto: Spargelerzeugerverband

Schrobenhausen (SZ) Von der Prinzessin zur Königin: Was bei Blaublütern gang und gäbe ist, das kriegt auch Isabella Fischer hin. Gestern Abend wurde die junge Dame aus dem Schrobenhausener Ortsteil Ried zur 42. Schrobenhausener Spargelkönigin gekürt. Im Regieren hat sie Übung: Sie war bereits Faschingsprinzessin in Weidorf.

Und konnte dabei Erfahrungen sammeln, die ihr nun als Spargelkönigin nützlich sind. 19 Jahre ist Isabella Fischer jung, frischgebackene Steuerfachangestellte, arbeitet in einer Neuburger Steuerkanzlei.

Ein wenig Bedenkzeit brauchte sie schon, bevor sie Spargelverbandschef Josef Plöckl eine Zusage gab. "Weil es ein Amt ist, in dem man viel unterwegs ist und man viel Urlaub in der Arbeit braucht". Und da wären ja auch noch die Hobbys, zu denen Isabella Fischer in den kommenden zwölf Monaten nicht mehr ganz so oft kommen dürfte: reiten, mit den Freunden ausgehen, reisen. Aber letztlich sei dann im Plöckl'schen Büro alles doch recht schnell fix gemacht worden, erzählt Isabella Fischer. Schließlich hatten zuvor zwei entscheidende Personen grünes Licht gegeben: die Chefin und der Freund. Der hatte übrigens nur eine einzige Bedingung: So lange er nicht ins Rampenlicht muss . . .

Erst seit rund vier Wochen weiß Isabella Fischer, welch hohes Amt da auf sie zukommt - was sie durchaus positiv sieht. Sich den Kopf zermartern, dazu habe sie gar keine Zeit gehabt, erzählt Isabella Fischer. Und so klingt ihr Ausblick auf die kommende Zeit auch ziemlich abgeklärt: Auf der Bühne zu stehen und alleine Reden zu halten, "freilich bin ich davor bissl nervös", sagt sie. Aber: "Man wächst mit seinen Aufgaben".
 

Wenn sie von ihrer Vorgängerin Martina Reichhold spricht, kommt Isabella Fischer gar nicht aus dem Loben heraus. "Ich bin ihr von Herzen dankbar, dass sie mir so sehr hilft." Das erleichtere alles, findet Isabella Fischer. Auch die Eltern stehen freilich hinter ihr. Und der 16-jährige Bruder und die 11-jährige Schwester hatten zumindest dichtgehalten. Denn dass Isabella Fischer Spargelkönigin wird, sollte bis zum gestrigen Abend natürlich keiner erfahren.

Aufgewachsen ist die 19-Jährige auf dem elterlichen Hof in Ried - mit einem Hektar Anbaufläche zwar nicht unbedingt der größte Betrieb, dafür aber einer mit langer Tradition: "Mein Opa Xaver Wenger war einer der ersten, der Spargel angebaut hat", erzählt Isabella Fischer stolz. Vor ein paar Jahren haben sich die Fischers zur Zusammenarbeit mit dem Rieder Wenger-Hof entschieden. Nach dem Stechen kommt der Spargel in deren Sortieranlage, wird geputzt, abgeholt und anschließend direkt verkauft. Und da kommt auch wieder Isabella Fischer ins Spiel. Denn der Verkauf ist das, womit sie sich beim Thema Spargel am liebsten beschäftigt. Größtenteils läuft das Geschäft über die Hütte, die die Fischers an der B 300 betreiben. Und auch da bekam Isabella Fischer so einiges an Rüstzeug für den Job der Spargelkönigin mit: "Man muss mit den Leuten Gespräche führen, lachen, einfach ein anderes Auftreten haben und nicht nur in den Boden reinschauen", weiß sie. Selber isst sie Spargel übrigens auch sehr gern. Und zwar in allen Variationen. "Ich probiere auch gern was Neues aus", versichert Isabella Fischer.

Bliebe noch die entscheidende Frage nach der Kleiderwahl für die Regentschaft. Dirndl, versteht sich. Die trägt Isabella auch privat ausgesprochen gern. So gern, dass davon bereits eine ganze Kollektion im Kleiderschrank hängt. Ganze acht Stück! Und dazu noch eine Lederhose.

"Ich bin offen für alles, was kommt", freut sich Isabella Fischer auf die kommende Zeit. In einer Sache unterscheide sich das Amt der Faschingsprinzessin von dem der Spargelkönigin dann doch, ist Isabella Fischer überzeugt. Reden halten, das müsse eine Spargelkönigin schon wesentlich mehr. Doch wer weiß? Womöglich fällt das Resümee, das sie in einem Jahr über ihre Spargelregentschaft fällt, ähnlich aus wie das bezüglich der Faschingsprinzessin: "Es war eine schöne Zeit, ich möchte sie nicht missen."