Jetzendorf
Im südlichen Landkreis im Einsatz

Neuer Rettungswagen in Jetzendorf mit Festakt in Betrieb genommen

20.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:32 Uhr
Die Verantwortlichen aus Kommunalpolitik und BRK haben den neuen Rettungswagen in Jetzendorf offiziell in Betrieb genommen. −Foto: Ostermair

Jetzendorf - Der fünfte Rettungswagen im Landkreis Pfaffenhofen ist schon seit 1. September im Feuerwehrhaus von Jetzendorf stationiert, die feierliche Inbetriebnahme, erfolgte allerdings erst am Sonntag. Der Vorsitzende des Rettungszweckverbands der Region 10, Peter von Grün (Landrat von Neuburg-Schrobenhausen) hatte bereits mit seiner Festrede begonnen, als der Rettungswagen noch bei einem Einsatz war. Und der Festakt war noch nicht beendet, da musste dieses neue, 120000 Euro teure Rettungsfahrzeug erneut mit Blaulicht und Martinshorn ausrücken. So wurde allen Anwesenden klar, dass von Jetzendorf aus sowohl für den südlichen Landkreis Pfaffenhofen als auch den nördlichen Landkreis Dachau der stationierte Rettungswagen ein großer Gewinn ist.

Der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Pfaffenhofen, Stefan Maier, sagte, dass der erste Einsatz am 1. September schon 48 Minuten nach der Inbetriebnahme des Jetzendorfer Standortes notwendig war und seither kein Tag ohne Einsätze vergangen ist. "Im Schnitt waren es täglich vier Einsätze", betonte Maier.

Von Rettungssanitäter Nico Pilz war zu erfahren, dass die erste Fahrt wegen einer Herz-Kreislauf-Sache nach Petershausen führte. Von Jetzendorf aus werden nämlich nicht nur das ganze Gemeindegebiet sondern an allen sieben Wochentagen auch die Gemeinden Hilgertshausen-Tandern, Gerolsbach, Reichertshausen, Petershausen und Teile der Gemeinde Markt Indersdorf betreut. Nicht vergessen dürfe man, dass fünf heimatnahe Arbeitsplätze entstanden sind.

Der landkreisübergreifende Einsatz wurden von allen Festakt-Rednern als absolut sinvoll erachtet. "Garant für einen gut funktionierenden Rettungsdienst sind die mit großem Engagement mitarbeitenden Rettungs- und Notfallsanitäter", betonte von der Grün mit dem Hinweis, dass allein im Vorjahr in der Region 10 insgesamt 36217 Einsätze gefahren wurden, allein 9864 im Landkreis Pfaffenhofen. Für den neuen Standort in Jetzendorf habe man Bürgermeister Manfred Betzin und dem Gemeinderat für die Unterstützung bei der Errichtung des neuen Rettungsdienstplatzes zu danken. Im Zweckverbandsgebiet gibt es nun 18 Rettungswagen.

Von einem guten Tag für die Landkreise Pfaffenhofen und Dachau sprach Pfaffenhofens neuer Landrat Albert Gürtner. Auch dessen Vorgänger Martin Wolf und Rudi Engelhard sowie die Bürgermeister von Jetzendorf, Hilgertshausen-Tandern, Reichertshausen, Gerolsbach und Petershausen freuten sich über die Einrichtung, die Leben retten kann. Laut Gürtner sei sein Landkreis mit 95 Prozent Rettungsdienstabdeckung gut aufgestellt. Die Bevölkerung fordere zurecht eine gute und schnelle Versorgung.

Als Jetzendorfs Bürgermeister Betzin zum Grußwort ans Mikrofon trat, kam der bis dahin fehlende Rettungswagen vom ersten Einsatz an diesem Tag zurück, fast wie bestellt. Wichtig sei Betzin, dass es in seiner und auch in den Nachbargemeinden keine sogenannten weißen Flecken - also Bereiche, in denen die 15-minütige Hilfsfrist nicht eingehalten werden kann - mehr gibt. Betzin versicherte den Gästen, dass sobald die Baugenehmigung für einen Rettungsplatzanbau am bestehenden Feuerwehrhaus vorliegt, die er schon nächste Woche erwarte, mit dem Anbau begonnen werden soll. Entsprechend der im Landratsamt eingereichten Planung sollen ein Stellplatz, ein Logistikraum, ein Aufenthaltsraum, ein Materialraum, Umkleiden und getrennte Duschen sowie Toiletten für die BRK-Mitarbeiter entstehen. Die Räume, die bis zum Frühjahr weitgehend fertig sein sollen, vermietet die Gemeinde Jetzendorf künftig an den Rettungszweckverband. "Wegen Corona können wir heute nicht groß feiern, aber ich verspreche eine große Party, wenn der Anbau fertig ist", sagte Betzin, der unter dem Begriff Sanitäter keine Berufsbezeichnung sondern eine Lebenseinstellung sieht. Sein besonderer Dank galt Altlandrat Engelhard, der über den Verein Leben retten 50000 Euro für den neuen Rettungsdienst-Standort zusteuern werde.

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