Muju
Im Mutterland des Taekwondo

Lorena Brandl und Vanessa Körndl starten bei der Weltmeisterschaft in Südkorea für Deutschland

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

In der Gewichtsklasse über 73 Kilogramm geht Lorena Brandl (rechts) bei der Taekwondo-WM im südkoreanischen Muju an den Start. Die Pförringerin greift erstmals am kommenden Dienstag ins Turnier ein, dann stehen die Vorkämpfe an. Die Halbfinal- und Finalkämpfe steigen am kommenden Mittwoch. - Foto: Bruckbauer

Muju/Pförring (DK) Es ist für beide der sportliche Höhepunkt des Jahres: Die Pförringerin Lorena Brandl und die Altmannsteinerin Vanessa Körndl gehen in der kommenden Woche für Deutschland bei der Taekwondo-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Muju an den Start.

Mehr als eine Woche vor dem offiziellen WM-Beginn an diesem Samstag haben sich Brandl und Körndl zusammen mit ihren Kollegen und dem Betreuerteam der deutschen Nationalmannschaft auf den Weg nach Südkorea gemacht. "Zwischen Deutschland und Südkorea sind sieben Stunden Zeitunterschied, an die wir uns in den ersten Tagen gewöhnen müssen. Währenddessen wird zweimal am Tag in Daejeon trainiert, um noch an letzten Feinheiten zu arbeiten", erklärt die Altmannsteinerin Körndl die frühe Anreise. Seit Donnerstag befindet sich das deutsche Team im Sportresort in Muju, wo ab diesem Samstag die Weltmeisterschaft stattfindet.

Eine Woche lang messen sich dann die besten Taekwondo-Kämpfer der Welt. Für Brandl und Körndl wird es Anfang kommender Woche ernst: Körndl bestreitet am Montag ihre Vorkämpfe in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm. Am nächsten Tag finden die Halbfinal- und Finalkämpfe statt, an denen die Altmannsteinerin idealerweise teilnimmt. Brandl hat ihre Vorkämpfe am Dienstag, Halbfinal- und Finalkämpfe in ihrer Gewichtsklasse über 73 Kilogramm steigen am Mittwoch. Insgesamt sind für Deutschland acht Frauen und sechs Männer für die Weltmeisterschaft nominiert (siehe Kasten).

Ähnlich wie in der deutschen Elite, ist auch die Weltspitze im Taekwondo ein Kreis, der sich von den regelmäßigen Turnieren überall auf der Welt recht gut kennt. "Klar kennt man die Gegner, die vorne an der Weltspitze kämpfen", sagt Brandl. "Aber am Wettkampftag selbst ist alles auf null gesetzt. Alle haben die gleichen Chancen, es kann alles passieren. Welchen Gegner man letztendlich bekommt, erfährt man erst nach der Bekanntgabe der Poollisten", erklärt die 20-Jährige das Prozedere.

In den vergangenen Monaten lief es für Brandl und Körndl nicht immer zu 100 Prozent nach Plan. Ihren Optimismus und Kampfgeist haben sich die beiden aber vor dem großen Kräftemessen mit den Besten der Welt ganz und gar nicht nehmen lassen. Körndl, die am Freitag ihren 20. Geburtstag feierte, gibt sich mit dem Motto "Dabei sein ist alles" nicht zur Gänze zufrieden. "Erst einmal freut man sich riesig über die Nominierung, dabei sein zu dürfen und die super Atmosphäre mitzubekommen. Am Kampftag gibt man aber alles, um weit nach vorne zu kommen und zum Schluss auf dem Treppchen stehen zu können", erzählt sie.

Auch Brandl geht zuversichtlich und vor allem vollkommen auskuriert in die Weltmeisterschaft. Wie berichtet, hatte sich die Sportsoldatin Ende November im Training einen zweifachen Bruch im rechten Mittelfuß zugezogen. Seit Februar trainiert die Pförringerin wieder. "Alle meine Verletzungen sind - dank Spitzenärzten - zum Glück gut überstanden, ich bin jetzt wieder in Top-Form und bereit für die WM", macht die 20-Jährige deutlich. Das Trainingspensum wurde vor dem wichtigsten Turnier des Jahres noch einmal erhöht. Zuletzt fanden noch zwei Trainingslager in Düsseldorf und Manchester zusammen mit anderen Nationen statt.

Auf Unterstützung aus der oberbayerischen Heimat müssen die beiden im mehr als 8000 Flugkilometer entfernten Muju in Südkorea diesmal verzichten. Doch immerhin ist die Reise nach Asien kulinarisch keine große Herausforderung. "Koreanisches Essen schmeckt uns super", machten die beiden unisono deutlich. Die Wettkämpfe können also beginnen.