Rennertshofen (DK) Anmutige Flammentänze, ein spektakuläres Feuerwerk und super Stimmung: Das Rennertshofener Marktfest ließ am Wochenende keine Wünsche offen. Sogar die Schnaken spielten mit - und blieben fern.
Schwefeldämpfe vor der Pfarrkirche St. Johannes Baptist - ein schlechtes Omen? "Ich hoffe nicht", sagte Pfarrer Georg Guggemos und lachte. Dichte Nebelschwaden lagen noch über der Marktstraße - der Rennertshofener Feuerwerker und selbst ernannte Pyromane Alex Blei hatte eine fulminante Choreographie aus Raketen und Flammeneffekten gezündet. "Ich habe ängstlich zum Kirchturm hoch geschielt", gab Guggemos zu. Blei dagegen hatte offensichtlich alles unter Kontrolle. "Es ist schon eine Herausforderung auf so einem engen Platz", sagte der Feuerwerker. "Aber es ist super gelaufen."
Feurig ging es auch vor dem Rathaus zu, als vier hübsche Flammentänzerinnen brennende Wirbel in die Luft zauberten. Choreographin Andrea Herbinger hatte mit ihren furchtlosen Poi-Eleven dem Publikum eine magische Schau geboten. "Das Rathaus brennt", rief Bürgermeister Georg Hirschbeck begeistert. Überhaupt war er sichtlich glücklich über das schöne Fest. "Was ist die Steigerung von supertoll", fragte er rhetorisch. Am frühen Samstagabend hatte der Bürgermeister das Fest mit dem traditionellen Bieranstich eröffnet - ein bisschen nass wurde er dabei. Augenzeugen zählten zwei Schläge.
Es war ein buntes Fest, für alle Generationen war etwas dabei. Während sich der Trubel bei früheren Festen auf der langen Marktstraße etwas verlief, war das Geschehen diesmal rund um den Brunnen gebündelt. Erfahrene Festgänger werteten das als positiv. Die Kinder konnten sich in großen, transparenten Bällen wie in bemannten Seifenblasen auf dem Wasser kugeln, mehrere Bands und die Marktmusikkapelle spielten auf. Ganz im Zeichen Karl Valentins stand der Hinterhof des Welschbräu.
Witzig war auch der Deutungsversuch einiger Festgäste, was das große Feuerwerk betrifft: "Das ist das neue Schnakenabwehrsystem", erklärten sie bierernst. "In Rennertshofen wird jetzt mit Flakgeschützen auf Stechfliegen geschossen."
