Brunnen
Im Juli soll "der ganze Spuk" vorbei sein

Brunnens Bürgermeister Wagner kündigt Wiedereröffnung des Bahnübergangs an - Fremdnutzung einer Grünfläche in Hohenried soll beendet werden

02.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:41 Uhr
Noch nicht der Baubeginn der P+R-Anlage für den Bahnhaltepunkt Brunnen, sondern Leitungsarbeiten für den Abwasserstrang von Brunnen nach Schrobenhausen machen die Sicherungsmaßnahmen an der Berg-im-Gauer-Straße notwendig. −Foto: Preckel

Brunnen - Das Ende der Gemeinderatssitzung in Brunnen am Mittwoch in der Alten Schule wurde es richtig spannend.

Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes kündigte Bürgermeister Thomas Wagner (CSU) an: "Ab Freitag, 10. Juli, wird der Bahnübergang definitiv frei sein. " Das habe er jedenfalls von den Verantwortlichen der Deutschen Bahn (DB) mitgeteilt bekommen. Damit sei dann das monatelange Verwirrspiel um den mittlerweile mit Halbschranken versehenen Bahnübergang an der Bavariastraße, eine Ortsverbindung von Kaltenherberg in Richtung Kleinhohenried, vorbei.

Wie mehrfach berichtet hat sich die Freigabe der Straße immer wieder verzögert, weil wichtige Teile der Lichtanlage wegen Lieferproblemen nicht eingebaut werden konnten. Wagner kommentierte die Nachricht mit den Worten: "Dann soll der ganze Spuk enden. " Das dürfte dann auch die Verkehrsteilnehmer und die Landwirte freuen, die wegen der Baumaßnahme monatelang weite Umwege in Kauf nehmen mussten.

Ebenfalls um Bahnangelegenheiten handelte es sich bei der Ratszusammenkunft, als es um die Errichtung einer P+R-Anlage für den neuen Haltepunkt der Paartalbahn in Brunnen ging. Bevor Bodeneingriffe jeglicher Art im Geltungsbereich des Bebauungsplans P+R-Anlage erfolgen könnten, müsse eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Denkmalschutzbehörde beantragt werden. "Bei Bodendenkmälern sind wir gut dabei", kommentierte Wagner das mit Blick auf andere Baumaßnahmen im Gemeindebereich, bei der Relikte aus frühgeschichtlicher Zeit entdeckt wurden. Eine Verzögerung für den Baubeginn der P+R-Anlage erwartet Thomas Wagner aber nicht, sodass er fest davon ausgeht, dass wie geplant ab dem 24. August begonnen werden könne. Etwas geändert hat der Gemeinderat jetzt aber den Bebauungsplan dennoch: Für die vorgesehene Fahrradabstellanlage soll, wie schon für die Nutzer der Bushaltestelle, ebenfalls ein Wetterschutz eingerichtet werden.

Nach der Genehmigung einiger Bauvorhaben durch den Gemeinderat, hatte sich das Gremium mit einer ewig aufgeschobenen Angelegenheit zu befassen: Im Baugebiet Schusterberg in Hohenried werde die rund um das Baugebiet angelegte öffentliche Grünfläche von einigen Anliegern, zum Beispiel als Abstellmöglichkeit, genutzt. Das sei bisher geduldet worden, klärte Wagner auf, doch sei es eigentlich auf der als Regenrückhaltung ausgewiesenen, rund 1400 Quadratmeter großen Fläche, ohne Vereinbarung mit der Gemeinde nicht erlaubt. "Durch die unentgeltlich gewährte Nutzung wird den betreffenden Anliegern auf Kosten der Allgemeinheit ein aus Sicht der Verwaltung unzulässiger Vorteil eingeräumt", sage Wagner zum Sachverhalt der bereits seit dem Jahr 2016 zurückliegenden Angelegenheit.

Möglich wäre, um hier Rechtssicherheit herzustellen, eventuell ein Verkauf an die betreffenden Grundstücksnachbarn oder die Festlegung einer angemessenen Pachtzahlung. Doch hier, so Wagner weiter, seien sich die Grundstücksbesitzer nicht einig. "Die einen wollen, die anderen nicht", sagte er zu den Angeboten. Um eine Lösung zu finden, sollen jetzt die betreffenden Anlieger zu einer Versammlung in die Verwaltungsgemeinschaft gebeten werden.

SZ

Günter Preckel