Im Huber-Lager

Kommentar

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Sollte zwischen CSU-Chef Horst Seehofer und seinem Vorgänger Erwin Huber bisher noch so etwas wie ein kollegiales Verhältnis bestanden haben, dürfte das Tischtuch spätestens jetzt endgültig zerschnitten sein. Die Attacken, die gestern von Seehofer auf Huber aufgrund der Diskussion um die dritte Startbahn niedergingen, waren heftig.

Dabei deutet vieles darauf hin, dass sich Seehofer in der Frage Startbahn: Ja oder Nein inzwischen im Huber-Lager befindet. Seehofer wies darauf hin, dass er den Anwohnern und Startbahngegnern bei einem Treffen im vergangenen Herbst in Attaching lediglich gesagt habe, dass unter den derzeitigen Startzahlen ein Ausbau nicht gerechtfertigt sei. Umso deutlicher betonte er aber gestern, dass es am Flughafen aufwärtsgehe und er an die Zukunft des Freistaates denken müsse. Die Attachinger, die nach dem Gespräch glaubten, in Seehofer einen Verbündeten gefunden zu haben, müssen sich wohl eines Besseren belehren lassen.

Ihre Hoffnung müssen sie aber noch nicht aufgeben. Denn deutlich offensiver als die Startbahn befürwortet Seehofer eine Bürgerbeteiligung. Und Umfragen deuten bisher darauf hin, dass die wenigsten Bayern im Huber-Lager sind.