Arnbuch
Im historischen Gefährt durchs Dorf

Oldtimer verleihen Fest in Arnbuch besondere Note – Nach dem Gewitter wird im Gemeinschaftshaus weiter gefeiert

08.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:48 Uhr

Stets ausgebucht waren die Rundfahrten, die Ludwig Zölder beim Arnbucher Dorffest mit seinem historischen Militärjeep angeboten hat. Auch die Stimmung war hervorragend - Foto: Patzelt

Arnbuch (pa) In großem Rahmen haben die Arnbucher auch heuer wieder ihr traditionelles Dorffest gefeiert. Im Mittelpunkt standen dabei, bis zum eintretenden Gewittersturm, historische Traktoren, die Privatbesitzer vor der Pfarrkirche aufgefahren hatten.

Insgesamt konnten die Oldtimerfreunde zehn ratternde Gefährten der Landwirtschaft aus der Zeit von 1950 bis Ende der 1960er Jahre bewundern.

Das Dorffest begann mit einer feierlichen Messe, die Pater Martin Maria Berger in der Filialkirche zelebrierte. Gott habe die Menschen erschaffen, um ihn zu ehren, nicht als Einzelne, sondern in der Gemeinschaft, betonte Pater Berger in seiner Predigt. Nach dem Gottesdienst wartete ein Weißwurstfrühschoppen auf die Besucher.

Unter Rattern und Ruckeln fuhren dann die Landwirte aus Arnbuch und der Umgebung sowie private Sammler ihre historischen Dieselrösser vor. Viele Ausstellungsstücke stammten von Ludwig Zölder aus Lenting. Er fand in dem kleinen Dorf auf dem Altmühlberg seine zweite Heimat. „Ich fühle mich hier wie zu Hause”, äußerte sich der Wahl-Arnbucher. Nachdem ihm im Zucker-Anwesen eine kleine Werkstatt zur Verfügung gestellt wurde, verbringt er den größten Teil seiner Freizeit damit, Oldtimer herzurichten und aufzupolieren.

Ausgestellt hatte er gleich mehrere Traktoren, unter anderem der Marken Deutz, MAN und Bürer. Zehn Pferdestärken brachte ein Holder und 35 PS ein Ferguson auf die Achsen. Aus dem Jahr 1952 stammte ein Fendt mit 28 PS. Etwas unbekannter dürfte die Marke Zetor sein. Zetor ist ein Traktorhersteller mit dem Sitz in Brünn. Das Unternehmen wurde 1946 gegründet und in den 1990er Jahren aus der Firma Zbrojovka (übersetzt Waffenfabrik) ausgegliedert. Der ausgestellte Zetor-Traktor verfügte über satte 35 Pferdestärken. Der R 12 ist der kleinste von Hanomag gebaute Schlepper. Er besitzt einen hochinteressanten Motor, einen wassergekühlten Einzylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit Rootsgebläse. Der kleine Motor gibt eine relativ hohe Leistung von zwölf PS ab. Das ungewöhnliche Motorgeräusch des schnell drehenden Dieselmotors bescherte dem Traktor schnell den Beinamen „Ackermoped“. Auch dieses konnte man bewundern.

Wer das Wort Porsche hört, denkt sofort an schnelle Sportflitzer. Richard Diermeier aus Irfersdorf konnte die Besucher allerdings eines Besseren belehren. Sein Porsche, mit dem er angereist war, ratterte, ruckelte und brachte 14 PS auf die Achsen. Als Porsche-Motorenbau GmbH stellte der Automobilbauer während der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in Manzell am Bodensee Traktoren mit Dieselmotoren her.

Der „Porsche Junior” des Irfersdorfers wurde 1959 gebaut. „Er ist noch ausgezeichnet in Schuss, und ich ziehe sogar meinen Wohnwagen damit”, gab Richard Diermeier Auskunft. Von Ludwig Zölder stammte ein weiteres Highlight des Arnbucher Dorffestes: Ein russischen Militärjeep aus dem Jahr 1975, mit dem der Lentinger heiß begehrte Rundfahrten angeboten hat.

Als dann plötzlich der große Gewitterregen einsetzte, wurden die wertvollen Traktoren ganz schnell in Sicherheit gebracht. Das vergnügte Dorffest war damit aber noch lange nicht zu Ende. Im Gemeinschaftshaus feierten die Arnbucher mit ihren Gästen noch stundenlang weiter.