Jachenhausen
"Im Gleichschritt marsch!"

Bergfeuerwehren feiern in Jachenhausen den Florianstag

01.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Aus Niederbayern und der Oberpfalz kommen die Feuerwehrleute, die beim Florianstag in Jachenhausen ihrem Schutzheiligen anempfohlen wurden. - Foto: Erl

Jachenhausen (er) Das Marschkommando für die Bergmusikanten aus Otterzhofen gehört schon so unverzichtbar zum Florianstag in Jachenhausen wie die teilnehmenden Feuerwehren. "Zum Florianszug im Gleichschritt marsch!", befiehlt Dirigent Josef Meyer seinen Musikern und hinter der Blasmusik treten sogleich die Feuerwehren aus Jachenhausen, Otterzhofen, Schaitdorf, Perletzhofen und Thonlohe zum Kirchenzug an.

Der führt diesmal durch den halben Ort, denn im jährlichen Wechsel ist einmal das Traditionswirtshaus im Schatten des Kirchturms der Gastgeber und im Folgejahr marschiert der Festzug vom Vereinsgasthof am Ortsrand zum Gotteshaus.

Wie lange gibt es den separaten Florianstag für die "Bergfeuerwehren" im nördlichen Gemeindebereich von Riedenburg schon? Zu Beantwortung dieser Frage müssen die Organisatoren nachrechnen. Wohl 34 Jahre mögen es schon sein und damit pflegen sie diese Tradition bereits länger als die anderen Feuerwehren in der Gemeinde.

Auch nach der Einführung des gemeindeweiten Floriantages hielten die Feuerwehrleute von der Jurahöhe an ihrer Tradition mit dem feierlichen Kirchgang und dem gemütlichen Beisammensein danach fest. Da mag das Platzproblem eine Rolle gespielt haben, denn alle Feuerwehrmänner und -frauen aus dem Gemeindebereich hätten weder in der Pfarrkirche von Jachenhausen noch in einem der beiden Wirtshäuser gemeinsam Platz gefunden.

Die Gemeinschaft ist den Bergfeuerwehren in diesem gewachsenen Kreis und an diesem Tag wichtig, da treten auch politische Grenzen hinter den bewährten Verbindungen zurück. Die Feuerwehrleute aus Thonlohe kommen bekanntlich aus dem Gemeindegebiet der Oberpfalzstadt Hemau und dennoch sind sie im niederbayerischen Jachenhausen mit eingebunden. Grund dafür ist der Grenzverlauf der Pfarrei, denn die geistliche Zuständigkeit des Ortspfarrers Friedrich Teetz erstreckt sich bis nach Thonlohe und so spendet Teetz auch den Oberpfälzern den kirchlichen Segen und empfiehlt sie dem Schutz des heiligen Florian.

Der Pfarrer erwartet den Festzug immer schon an der Kirchenpforte, mit Blasmusikumrahmung nehmen die Fahnenabordnungen dann vor dem Altarraum Aufstellung. Mit den Worten "Wir sind im Namen des heiligen Florian zusammengekommen und beten um den Schutz unserer Fluren und Häuser" stimmt der Geistliche die Männer und Frauen in den blauen Uniformjacken auf die Feier ein. Der heilige Florian steht ohnehin als bemalte Holzfigur das ganze Jahr über am Seitenaltar, löscht mit einem Wasserschwall aus seinem Holzkübel die Flammen und wacht unermüdlich über seine Schutzbefohlenen. Die Feuerwehrleute übernehmen ihm zu Ehren bei der Messfeier die Kirchendienste, Michael Pickl steht für die Lesungen und Fürbitten uniformiert am Ambo und auch die beiden Ministranten versehen ihre Aufgaben in blauen Uniformjacken.

Pfarrer Teetz stellt in seiner Predigt zwar den beginnenden Marienmonat Mai in den Mittelpunkt, vergisst aber auch nicht, auf die Lebensgeschichte des heiligen Florian als römischer Offizier und christlicher Märtyrer einzugehen. Sein eigenhändiges Löschen eines brennenden Hauses machte ihn zum Schutzpatron für die Feuerwehrleute.

Nach der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes führten die Bergmusikanten den Zug erneut durch das Juradorf zurück zum Vereinsgasthaus an. Dort war dann bald die Gelegenheit gekommen, die Krawatten zu lockern und die dicken Uniformjacken abzulegen. "Bei den Übungen und vor allem während der Einsatzstunden bei Bränden, Unfällen oder Rettungsaktionen kommen wir kaum dazu, einmal freundschaftlich beisammen zu sitzen und die Gemeinschaft zu pflegen. Da haben wir dann am Florianstag eine wunderbare Gelegenheit dazu", meinte einer der Teilnehmer - und suchte sich seinen Platz in der gemütlichen Runde.