Ingolstadt
Im ersten Sommermonat ging's diesmal feucht ein

Juni zeigte sich mit gut 100 Litern Niederschlag fast schon ungewohnt regenreich - Temperatur aber immer noch leicht über dem statistischen Mittel

19.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:57 Uhr
Gut beschirmte Blumenpracht: Wer seinen Gartenpflanzen nicht zu viel Wasser zukommen lassen wollte, der war an mehreren Junitagen gut beraten, sich etwas einfallen zu lassen. Die Regenmege war diesmal überdurchschnittlich, was aber der Landwirtschaft durchaus gut getan hat. −Foto: Haßfurter/Archiv

Ingolstadt/Kösching - In früheren Jahren galt der Juni durchaus als Regenmonat, der - trotz des mit ihm verbundenen Sommeranfangs - schon mal ordentliche Niederschlagsmengen im Gepäck haben konnte.

Nach gleich zwei Hitzesommern in Folge und einem auch heuer recht trockenen Frühjahr scheint das bei manchem schon in Vergessenheit geraten zu sein, und das Gejammer über zu häufige trübe Stunden war im Vormonat schon da und dort zu vernehmen.

Ganz sicher aber nicht bei den Landwirten, für die der Regen im Juni gerade noch rechtzeitig kam, um die Ernte zu retten. Auch in der Region ist es diesmal im ersten Sommermonat durchaus nass zugegangen, denn die Niederschlagsmenge hat ein gutes Stück über dem Mittel der meteorologischen Vergleichsreihe (1961 bis 1990) gelegen. Dabei war das Plus an Regenwolken aber nicht mit einer krassen Abkühlung verbunden: Über die volle Distanz war der Vormonat doch noch etwas wärmer, als es die Statistik hätte erwarten lassen.

Die Daten der Köschinger Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) weisen aus, dass der Juni im Raum Ingolstadt diesmal im Schnitt noch 1,3 Grad wärmer war als seine Vorgänger aus dem 60er- bis 80er-Jahren. Das Monatsmittel betrug diesmal 16,6 Grad gegenüber 15,3 Grad im Schnitt der Langzeitreihe.

Unterm Strich gab es immerhin acht Sommertage, an denen die Temperatur in der Spitze mindestens die 25-Grad-Marke knackte. Heißester Tag war der 27. Juni mit einer Höchstmarke von 29,2 Grad. Nur 0,8 Grad fehlten da zu einem meteorologisch beglaubigten heißen Tag, für den es stets mindestens 30 Grad in der Spitze braucht. Das Temperaturminimum wurde an der Köschinger DWD-Station mit 5,6 Grad in der Nacht zum 8. Juni registriert.

An Regen fiel im Juni an der Messwarte mit 106,3 Litern ein knappes Viertel (23,6 Prozent) mehr als im Schnitt der Langzeitreihe, der bei 86 Litern liegt. Wie die nebenstehende Grafik zeigt, verteilten sich die Niederschläge über den gesamten Monat, mit Spitzen insbesondere im ersten und im zweiten Drittel. 17 Tage mit messbarem Niederschlag (mindestens 0,1 Liter pro Quadratmeter) wurden an der DWD-Station notiert, allerdings nur drei mit auffällig hohen Werten oberhalb von zehn Litern. Regenreichster Tag war der 15. Juni mit einer Menge von 21,5 Litern. Es gab also zu keinem Zeitpunkt ein sogenanntes Starkregenereignis, dem die Kanalisation nicht gewachsen gewesen wäre (was nicht heißt, dass es da und dort auch mal einen kräftigeren Guss gab, denn diese Werte beziehen sich immer nur auf den Köschinger Messpunkt).

Dass es entsprechend der häufigeren Niederschläge im Juni in der Region etwas weniger Sonnenschein gab als erhofft, kann nicht verwundern. Über Kösching war die Sonne im Vormonat an 25 Tagen und insgesamt 186,8 Stunden am Himmel auszumachen, was nur 87,4 Prozent des Langzeitmittels von 213,7 Stunden ausmacht. Tag mit der längsten Sonnenscheindauer war der 12.Juni mit 14,1 Stunden.

hl