Das
Im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt

29.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr

Das Anwesen, in dem Josef Hierl jahrelang den Kochlöffel geschwungen hat, ist beileibe kein gewöhnliches Gebäude. Das auffällige Ackerbürger-Anwesen mit dem hellgrünen Anstrich hat vielmehr eine bewegte Geschichte als Brauerei, Landwirtschaft und Gasthaus hinter sich.

Der Historische Gasthof mit der Architektur eines Altmühltal-Jurahauses wird in Dietfurt bereits um das Jahr 1500 erwähnt; im Jahr 1611 ist dort eine Brauerei nachgewiesen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) brannte das Gebäude ab. Das Haupthaus und der Hausname Stirzer stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus um 1650. Witwe Margarethe Störzer verkaufte das Anwesen an Hans Georg Ihrler, 1730 erbaute der das Brauhaus und die Stallung mit dem Fachwerkstadl. Der Westanbau und der Gewölbekeller wurden 100 Jahre später errichtet. Fenster, Türen, Treppenhaus sowie Fassade stammen aus dieser Zeit.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Brauerei aufgegeben. Leonhard und Theresa Gmelch, die Eltern des jetzigen Besitzers, betrieben die Gastwirtschaft und bis in die 1970er-Jahre eine Landwirtschaft. Sohn Xaver, dem heute das Anwesen gehört, renovierte es von 1991 bis 1994.

Der Gasthof ist, was seine Räume und auch seine Küche betrifft, für Überraschungen gut. Neben der Gaststube, die ihren Namen von der Nutzung seit dem Wiederaufbau im 17. Jahrhundert hat, gibt es die Weinstube. In der Gaststube wurde bei der Renovierung die Balken-Bohlen-Decke aus dem Jahr 1653 freigelegt. In dem kleinen Vorzimmer befindet sich heute noch der Futtertrog für die Pferde. Den größten Teil des Restaurants nimmt das ehemalige Brauhaus ein. Es erstreckt sich über zwei Ebenen, die mit einer Treppe verbunden sind. Hier sind mehrere Türen und ein Teil des ursprünglichen Steinbodens aus der großen Umbauphase von 1730 erhalten geblieben.

Auch das Mobiliar ist etwas Besonderes. So sind zum Beispiel die Eichenholzbänke, die Wirt Josef Stirzer in der Hallertau aufgestöbert hat, bereits an die 120 Jahre alt. ‹Œuke