Im deutschen Interesse

Kommentar

10.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Afrika gehörte bisher nicht zu den bevorzugten Zielen der Regierungsmaschinen. Erst recht nicht, wenn Kanzlerin Angela Merkel an Bord war. Das ändert sich langsam.

Denn es setzt sich in Berlin und Europa die Erkenntnis durch, dass es zwischen den Zuständen in Afrika und dem Flüchtlingsstrom einen Zusammenhang gibt.

Es ist also im deutschen Interesse, dass sich die Lebensbedingungen in Afrika verbessern. Mali und Niger, denen Merkel einen Besuch abstattete, gilt das besondere Interesse Berlins. Mali wird von islamistischen Terroristen bedroht, deutsche Soldaten leisten einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes. Und Niger ist ein Transitland für Flüchtlinge.

Wenn Merkel den dortigen Regierungen Unterstützung versichert, denkt sie über die Entwicklungshilfe hinaus. Es geht um einen Deal: Kümmert Niger sich um die Bekämpfung der Schlepper, hilft Deutschland beim Bau von Schulen und einer leistungsfähigen Infrastruktur. Allerdings ist klar: Nach jahrzehntelangen Fehlentwicklungen in der Entwicklungspolitik wird das nur langfristig wirken.