Pfaffenhofen
Im Dauereinsatz

Die Ehrenamtlichen vom Technischen Hilfswerk liefern täglich Schutzausrüstung in den Landkreis

25.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:17 Uhr
Große Mengen Schutzausrüstung müssen in Bayern verteilt werden. −Foto: Michael Matthes

Pfaffenhofen - Ein fünfköpfiges Team vom Technischen Hilfswerk (THW) Pfaffenhofen liefert im Wechsel täglich Schutzausrüstung in den Landkreis.

Bayernweit arbeiten THWler daran, genug Schutzausrüstung zu besorgen und im Freistaat zu verteilen, so das THW in einer Mitteilung.

Bayern ist laut THW eines der am stärksten betroffenen Bundesländer in der anhaltenden Corona-Krise. Schutzausstattungen für beispielsweise Behörden, die bayerischen Kliniken oder auch für die Polizei werden täglich in großer Stückzahl benötigt. Seit Mitte März unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) den Freistaat mit einem zentralen Logistikstützpunkt nahe München bei der Beschaffung und Verteilung dieser Materialen.

Damit die großen Mengen an Masken, Handschuhen oder auch Schutzkittel, die fast täglich im zentralen Logistikstützpunkt in der Nähe von München aus der ganzen Welt eingehen, wieder an die Bedarfsträger des Landes verteilt werden können, sind in Spitzenzeiten über 50 Helfer aus dem THW-Landesverband Bayern im Einsatz. Seit dem 18. März wird dieses Logistiklager im Auftrag des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) betrieben.

Das THW erledigt die Erfassung des Bestandes, die Kommissionierung sowie den Transport in die einzelnen Standorte und Bedarfsträger. Weitere ehrenamtliche Einsatzkräfte aus ganz Bayern kommen hinzu und übernehmen im Anschluss daran die Logistik zu den Kreisverwaltungsbehörden in den Landkreisen. Um all diese Aufgaben zu erfüllen, hat das THW täglich bis zu 350 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Aus Pfaffenhofen übernimmt ein fünfköpfiges Kraftfahrerteam im Wechsel diese tägliche Aufgabe.

In den Logistikhochzeiten wurden binnen eines Tages gut 900 Paletten im zentralen Stützpunkt verladen und zu den Bedarfsträgern verbracht. Die Einsatzkräfte aus Pfaffenhofen haben so knapp 10000 Liter Desinfektionsmittel, über 600000 Stück Einweghandschuhe, über 250000 OP-Masken, über 80000 FFP2-Masken und über 1500 Stück Schutzanzüge und Kittel in den Landkreis Pfaffenhofen geliefert.

Aufgrund des hohen Anstieges des Bedarfes von medizinischer Schutzausstattung und des damit einhergehenden Beschaffungsaufwandes wurde Ende März die "Unterstützungsgruppe Beschaffungen Corona-Pandemie" ins Leben gerufen. Das etwa 30-köpfige Team ist auch aktuell noch bei der staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried angesiedelt und setzt sich in ungefähr gleicher Anzahl aus technisch und kaufmännisch qualifizierten Ehrenamtlichen des THW und aus im Beschaffungswesen der Bayerischen Polizei tätigen Verwaltungs- und Vollzugsbeamten zusammen. Auch Hauptamtliche der Feuerwehrschule helfen, insbesondere durch die Bereitstellung gebündelter Informationen und der für ein stabsmäßiges Arbeiten nötigen Infrastruktur mit. Die Logistik-Experten beider Behörden sichteten und bewerteten bislang über 15000 Angebote aus aller Welt und bereiteten die seriösen und wirtschaftlich interessanten Angebote für den Vergabeprozess des bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vor. Zu Gute kommen hierbei die Erfahrungen und das Know-How einiger THW-Auslandsexperten insbesondere zum Beispiel bei der Abwicklung der Frachtdokumente: auch so konnten logistische Herausforderungen aus dem Ausland bewältigt werden.

Gerade dieses Vorgehen der Beschaffung hat zu einer außerordentlichen Steigerung der Effizienz im Umgang bei einem zunächst kaum mehr zu durchdringenden Marktgeschehen geführt, heißt es vonseiten des THW. "Diese zentrale Beschaffung hat die Versorgung in Bayern mit vormals vielfach extrem knapper Schutzausstattung deutlich entspannt. " Auch ein THW-Helfer aus dem Ortsverband Pfaffenhofen war über sieben Wochen hinweg im Team dieser "Unterstützungsgruppe Beschaffungen" in Geretsried eingebunden.

Zurzeit unterstützen laut THW deutschlandweit rund 650 Einsatzkräfte, davon etwa 500 ehrenamtliche Helfer bei der Erfüllung der Einsatzaufträge zu Corona.

PK