Ingolstadt
Im Auslandseinsatz

Kunstzentrum Besondere Menschen stellt seine Arbeit Sozialarbeitern in Russland vor

26.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
Kunstzentrum Besondere Menschen in Russland: Die Ingolstädter Tänzerinnen Maria Tietze und Katharina Kramer (hinten) mit Tanzpartner in Pereslavl-Salesski. −Foto: Barth

Ingolstadt/Pereslavl (DK) Das Ingolstädter Kunstzentrum Besondere Menschen verbindet unter anderem Tanz mit therapeutischen Ansätzen.

Jetzt sind Maria Tietze, Katharina Kramer, Viktoria Costa und Sabine Schäffer-Leurpendeur nach Russland eingeladen worden, um dort ihre Arbeit vorzustellen. In Pereslavl-Salesski, einer 42000-Einwohner-Stadt 130 Kilometer nordöstlich von Moskau beteiligten sie sich an einem Tanzprojekt mit mehreren zum Teil schwer behinderten Kindern und Jugendlichen.

Zur Aufführung im Theater von Pereslavl waren Professoren und Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit der Uni Jaroslawl gekommen, die sehr interessiert an den Methoden des deutschen Teams waren. Zustande gekommen war die Zusammenarbeit auf einer Fachtagung in Berlin. Das Tanzprojekt ist Teil einer von der "Aktion Mensch" geförderten Initiative, die Dorothea Volkert, Vorsitzende der deutsch-russischen Gesellschaft in Neckarsulm initiierte, um die Lebensverhältnisse behinderter Menschen in Russland zu verbessern.

Die russischen Betreuer der Tanzprojektwoche vor Ort, Sozialarbeiter etc. , nahmen den von den Ingolstädter Tänzerinnen gesetzten Impuls auf und ließen sich in erste Arbeitsschritte der Methode der deutschen Künstler einweisen. Zudem wurden, nachdem bereits im Verlauf einer Woche erfreuliche Auswirkungen der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu sehen waren, spontan Folgeinitiativen wie die Etablierung eines regelmäßigen Tanzprojektes mit einem ortsansässigen Tänzer, ein monatlicher gemeinsamer Tanzabend mit behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen und eine Arbeitsgruppe für Malerei kombiniert mit Bewegung organisiert.

Das Kunstzentrum Besondere Menschen wurde 2010 gegründet und ermöglicht seitdem Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung in der Region Ingolstadt die Teilnahme an Kunstprojekten in den Sparten Tanz, Theater, Musik, Malerei. Das Projekt in Russland gilt als Startpunkt einer neuen Initiative des Kunstzentrums und soll in den kommenden Jahren in vielen weiteren Ländern, die in der künstlerisch geprägten Behindertenarbeit wenig oder keine Möglichkeiten anbieten können, installiert werden.