Pfaffenhofen
Im Auge des Betrachters

08.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:10 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Ingolf Pietschmann hat sich mit seiner Kritik zu den Rost-Skulpturen von Hermann E. Hechenberger, die an der Scheyerer Straße/Auenstraße aufgestellt wurden, auch direkt an die Stadtverwaltung gewandt. Der städtische Kulturmanager Sebastian Daschner verweist in seinem der Redaktion vorliegenden Antwortschreiben darauf, dass "das Wesen der Kunst in der modernen ausdifferenzierten Gesellschaft nicht auf einen Nenner zu bringen und sicherlich nicht über die Kategorien hässlich und schön zu definieren ist, da diese rein perspektivische Werturteile darstellen." Sicherlich könne man aus einer rein subjektiven Sicht einzelne Kunstwerke hässlich oder schön finden, aber man müsse sich im Klaren darüber sein, dass andere eben genau das Gegenteil finden könnten.

Daschner: "Man könnte es auch mit der Wendung ,Kunst liegt im Auge des Betrachters €˜ beschreiben." Hechenberger werde jedenfalls von vielen Leuten als Künstler betrachtet und seine Werke fänden durchaus auch Liebhaber und Käufer, versichert Daschner. Dass er mit seinen Arbeiten häufig polarisiere, liege durchaus in seiner Absicht. Auch darin sei Hechenberger "ganz moderner Künstler", denn: "Ein Ziel der modernen Kunst ist unter anderem auch, den Betrachter herauszufordern und seine ästhetischen oder auch gesellschaftlichen Kategorien zu provozieren."

Die Stadt sei sich als Veranstalter im Klaren darüber, dass sie beim Kunstweg nicht den Geschmack jedes Pfaffenhofeners treffen werde. Dafür gebe es zu viele unterschiedliche Geschmäcker und künstlerische Ansätze. Daschner: "Allerdings hoffen wir auf einen toleranten Umgang oder zumindest einen reflektierten Diskurs hinsichtlich der Kunstaktionen. Andererseits ist aus Sicht der Kunst und der Künstler natürlich auch Einiges erreicht, wenn über sie diskutiert wird."