Hilpoltstein (HK) Die Realschule Hilpoltstein ist Geschichte – zumindest für die 132 Absolventen, die in der Stadthalle ihre Abschlusszeugnisse bekamen. Sie haben es geschafft – nach rund 1150 Realschultagen und somit fast 7000 Unterrichtstagen, wie Konrektor Andreas Meißner vorrechnete.
Besonders erfreulich: Die Durchfallquote liegt bei genau null Prozent – alle haben es geschafft. Meißner kam anlässlich der Verabschiedung ein afrikanisches Sprichwort in den Sinn: „Was nicht in die Wurzeln gegeben wird, kann nicht in die Krone gelangen.“ Er brachte damit seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Wurzeln der ehemaligen Schülerinnen und Schüler genug Wissensnahrung aufgenommen haben, damit sie nun eine stolze Baumkrone entwickeln könnten, „die nur den Himmel über sich als Grenze hat“.
Durch den rund zweistündigen offiziellen Teil, in dessen Anschluss der Abschlussball folgte, führten die beiden Neuntklässlerinnen Lena Schütz und Kim Gräf. Den musikalischen Part übernahm das Schulorchester unter der Leitung von Manuel Weixelbaum und Sibylle Neumann. Zu hören gab es unter anderem das Stück „Skyfall“ aus dem gleichnamigen Bond sowie den festlichen „Marsch von Elgar“, zu dem die Absolventinnen und Absolventen zum Beifall ihrer Eltern in die Stadthalle einmarschierten – ordentlich herausgeputzt, wohlbemerkt.
Unter den Ehrengästen befand sich auch Landrat Herbert Eckstein, der in seinem Grußwort die Realschule Hilpoltstein als „Nachwuchsschmiede“ des Landratsamts bezeichnete, denn viele, die dort ihre Ausbildung machen würden, hätten ihre Wurzeln an dieser Schule. Jetzt, nach den Prüfungen, könnten alle aufeinander stolz sein. Die Eltern auf ihre Kinder, die Kinder auf ihre Eltern und alle gemeinsam ganz besonders auf die Lehrer. „Jetzt begebt euch mit euren inneren Überzeugungen auf euren Weg. Seid mutig, sammelt Erfahrungen, und wenn es einmal schwierig wird, dann kämpft euch durch.“
Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl freute es sehr, dass er heute angesichts der bestandenen Prüfungen nur in erleichterte Gesichter blicken könnte. „Aber denkt daran, dass das Lernen niemals vorbei ist, sondern immer weitergeht. Ab jetzt allerdings selbstständiger und selbstbewusster.“ Bei der Lektüre des Jahresberichts habe er festgestellt, dass die Realschule ihren Schützlingen neben dem „normalen“ Schulstoff auch noch diverse andere wichtige Dinge fürs Leben beigebracht hat, zum Beispiel Sozialkompetenz und Gewaltprävention. „Nicht zuletzt deswegen mache ich mir keine Sorgen über eure Zukunft, ihr werdet sicher euren Weg gehen.“
Schließlich zitierte Schulleiter Kurt Wink den Dichterfürsten Friedrich Schiller. Zum Thema Hoffnung heißt es bei ihm: „Die Welt wird alt und wird wieder jung, doch der Mensch hofft immer Verbesserung.“ Auch Wink wünschte, dass die Absolventen ihr ganzes Leben die Hoffnung nicht verlieren mögen, so dass auch Schwierigkeiten und Enttäuschungen, die das Leben für jeden bereithält, niemanden entmutigen, sondern vielmehr nach vorne schauen lassen. „Darum sucht und findet euren Weg, der euch zu dem Ziel führt, das ihr euch gesteckt habt, und auf dem wir Lehrer und die Eltern euch ein Stück begleiten durften.“
Nachdem die Schülersprecher Nicole Hiller und Dirk Krämer beschrieben hatten, wie aus einem bunten Haufen von Schülern, bestehend aus „Ich“, „Du“ und „Ihr“ im Lauf der Jahre ein „Wir“ entstanden war, wurden die Schüler ausgezeichnet, die durch ihr soziales Engagement besonders positiv in Erscheinung getreten waren. Dabei handelte es sich um Daniel Pomma (10a), Nicole Hiller (10b), Leo Pöllet, Dirk Krämer (10c), Jana Lehner, Celina Korzer, Laura Mederer (10d), Magdalena Dees, Melissa Knoll, Melina Meyer (10e), von denen sich einige über den Förderpreis der Sparkasse Mittelfranken-Süd freuen durften.
Danach war es endlich soweit. Alle Schüler wurden einzeln nach vorne gebeten und bekamen ihr Abschlusszeugnis überreicht. Die Klassen bedankten sich anschließend mit Geschenken bei ihren Lieblingslehrern. Aber natürlich wurden ganz zum Schluss auch noch die Schulbesten geehrt, die außerdem von der Raiffeisenbank am Rothsee einen Umschlag überreicht bekamen: Magdalena Jordan (1,58), Tim Leitner (1,55), Celina Korzer (1,55), Laura Mederer (1,55), Thomas Hemmeter (1,36), Paula Sedlmeier (1,36) und Annika Siegert (1,08). Am besten war Theresa Betz mit einem unglaublichen Schnitt von 1,0.
Ganz zum Schluss gab es noch ein paar Zahlen und Fakten vom Beratungsrektor Georg Marchl, dessen wichtigste Botschaft war, dass die Durchfallquote an der Realschule Hilpoltstein von null Prozent eher die Regel statt die Ausnahme sei.
