Ingolstadt
Idee aus dem Hörsaal

Florian Fleischmann und Christian Vetter gewannen 2014 den Gründerpreis Ingolstadt – eine Zwischenbilanz

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Gründer von PeopleForecast: Florian Fleischmann (links) und Christian Vetter. Sie leiten heute ein 20-köpfiges Team - Foto: Ebeling

Ingolstadt/München (DK) Florian Fleischmann und Christian Vetter sitzen in einem Münchner Café. Laptop und Handy haben sie dabei. Mehr brauchen sie für ihre Arbeit nicht. Die beiden sind ehemalige BWL-Studenten der Technischen Hochschule Ingolstadt. Mit ihrer Personalberatung haben sie vergangenes Jahr den Gründerpreis Ingolstadt gewonnen. Heute leiten sie ein 20-köpfiges Team. Ihr Unternehmen heißt PeopleForecast.

Die Idee der Firmengründung ist lange gereift. Angefangen hat alles mit einem Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die Idee: „Wir wollten Sprachrohr zwischen Strategie- und Personalabteilungen in Unternehmen sein“, erklärt Vetter. Denn oft funktioniere die Kommunikation zwischen Personalmanagern und Strategen innerhalb einer Firma nicht. Zu schnell würde eingestellt und wieder gekündigt werden, ohne dass dahinter eine Strategie stecke. „Wir wollten weg von dieser Hire-and-Fire-Mentalität“, so Fleischmann.

Der Gründerpreis Ingolstadt habe ihnen gezeigt, dass die Idee funktioniert. Danach ging alles ganz schnell. Sie bekamen ein Stipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das Fördergeld: 100 000 Euro. Einen großen Teil haben Fleischmann und Vetter in eine hochkomplexe Software gesteckt, um wichtige Daten wie Personal-, Demografie- und Wettbewerberzahlen auszuwerten. Anhand der Ergebnisse können sie Unternehmen beraten, wie für einzelne Zukunftsszenarien gehandelt werden muss: ob lieber einstellen oder nicht und vor allem welche Fachkräfte zukünftig notwendig sind.

Das Unternehmen von Fleischmann und Vetter nimmt mittlerweile so viel Zeit in Anspruch, dass sie ihren Job bei Siemens gekündigt haben. Reue zeigen die beiden nicht. „So eine Selbstständigkeit gibt unheimlich viel Freiheit und Kreativität“, erzählt Fleischmann, der gerne in Cafés arbeitet. Dagegen mussten sich die beiden erst einmal an die Situation gewöhnen, dass aus besten Freunden auch Geschäftspartner werden können.

Nach München seien die beiden Unternehmensgründer vor allem gegangen, weil es dort mehr Fachkräfte gäbe. Nach Ingolstadt kommen sie aber immer wieder gerne zurück. „Die kleine, feine Altstadt ist etwas ganz Besonderes“, findet Vetter und erinnert sich gerne an seine Studienzeit an der Technischen Hochschule zurück. Dort, wo alles begann.