Wolnzach
"Ich werde vor nichts Halt machen"

FDP-Direktkandidat Josef Schäch sagt beim Hopfazupfafest, was die Wähler von ihm erwarten können

03.09.2018 | Stand 23.09.2023, 3:58 Uhr
Für liberale Politik: Ortsvorsitzender Fabian Röhrich (von links), Landtags-Direktkandidat Josef Schäch, Bezirkstagskandidat Franz Bachhuber und Landtags-Listenkandidat Thomas Neudert. −Foto: A.Ermert

Wolnzach (WZ) Für die Autobahnausfahrt Bruckbach und einen Neubau des Krankenhauses: Der FDP-Direktkandidat für die Landtagswahl, Josef Schäch, hat am Samstag auf dem Hopfazupfafest des FDP-Kreisverbands Pfaffenhofen und des Ortsverbands Wolnzach seine Ziele und Ansichten dargestellt.

"Ich mag liberale Parteien, aber neben dem Liberalen darf auch das Soziale nicht fehlen, denn nur wer liberal denkt, kann auch sozial sein", sagte Schäch. Und forderte: "Die FDP muss bürgernäher werden. " Er ist nicht Parteimitglied und dankt den Liberalen, dass er unter dieser Voraussetzung nominiert wurde. "Die FDP ist auch in Krisenzeiten immer hinter mir gestanden, es hat keine Vorverurteilung gegeben."

Thomas Neudert, Listenkandidat für die Landtagswahl, hielt sich bei seiner Ansprache kurz: "Andere halten heuer die langen Reden, ich kann das Hopfazupfaessen genießen." Der Ortsverbandsvorsitzende Fabian Röhrich appellierte lediglich an die Bürger, ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.

Josef Schäch umriss in seiner Rede ausführlich seine Politik. "Ich fühle mich fit und bin so glücklich wie noch nie, meine Familie gibt mir die Kraft und ich hoffe, ich kann noch lange weitermachen, denn man braucht die Politik, man darf nicht nur schimpfen, man muss auch selbst was tun." Für ihn sei wichtig, dass die FDP im Land- und Bezirkstag vertreten ist. "Denn die CSU wird schwächer werden, was der Hochnäsigkeit der absoluten Mehrheit geschuldet ist." Man müsse deshalb aber nicht aus Protest die AfD wählen, wandte sich Schäch an die Wähler.

Seine Politik beschrieb Schäch wie folgt: "Ich möchte alles ansprechen, ich werde vor nichts Halt machen, nur weil es nicht gelegen ist." Im Landkreis müsse in der Bildungspolitik einiges getan werden, er forderte eine Wirtschaftsschule, da es etwa 500 Auspendler für diesen Schulzweig gebe. Ein drittes Gymnasium sprach er ebenfalls an. In Ingolstadt gebe es sechs oder sieben Gymnasien bei gleicher Einwohnerzahl. "Wir haben eine niedrigere Übertrittsquote, aber nicht, weil unsere Kinder dümmer sind." Er forderte gleiches Recht für alle. Wenn sich jemand die höhere Schulbildung nicht leisten könne, sollte die Beantragung von Bafög vereinfacht werden. "Dafür stehe ich, dass wir das angehen, auch Ganztagsschulen sollten unterstützt werden, denn viele Eltern müssen heute berufstätig sein, die Struktur sollte ökologisch und ökonomisch richtig sein." Schäch prangerte auch den bestehenden Lehrermangel an, diese Defizite müssten gemeinsam angegangen werden.

Die FDP habe 1990 das Gewerbegebiet Bruckbach angestoßen, für Schäch ist eine Autobahnausfahrt dringend notwendig, ein Gewerbegebiet brauche eine Autobahnanbindung. So könnte man viele Kilometer sparen, die die Lkw und Autos aktuell zurücklegen müssten. "Ich verstehe nicht, wie die Grünen hier dagegen sein können, man tut der Umwelt und den Menschen damit nur etwas Gutes."

Ein weiteres schwieriges Thema sei das Krankenhaussystem, nicht nur in Pfaffenhofen. Schäch sprach sich für einen Neubau aus: "Wenn ich für das gleiche Geld einen Neubau bekomme, dann mach ich das doch. " Man müsse ein zukunftsfähiges Krankenhaus bauen, das in kommunaler Hand bleibt: "Das muss uns unsere Gesundheit wert sein."

Ein weiteres Thema für Schäch war die Rente. Jeder müsse heute so viel verdienen, dass er später auch mit seiner Rente leben könne. "Wer willig ist, wer arbeiten kann, aber auch kranke Menschen müssen leben können. Wir haben die Macht, die Mittel und wir brauchen verantwortungsvolle Politiker."

Man lebe heute in einer schnelllebigen Zeit, darum müsse die Politik zeitnah ihre Entscheidungen treffen: "Man muss den Mut haben Fehler einzugestehen, denn wer viel macht, macht viele Fehler, den größten Fehler macht aber der, der nichts macht", so Schäch.

Der Freisinger Bezirkstags-Direktkandidat und Zweitstimmenkandidat in unserem Landkreis, Franz Josef Bachhuber, bezeichnete es "als ein Schmankerl, wenn ich Josef Schäch zuhöre". Über seine Ambitionen für den Bezirkstag sagte er: "Von einem Bezirkstagsmandat kann man nicht leben, es ist ein Ehrenamt, man muss es sportlich sehen, wenn man das macht." Warum also macht er es? Er selbst hat sechs gesunde Kinder, so Bachhuber. "was keine Selbstverständlichkeit ist". Habe man Kranke in der Familie, dann kämen oft Probleme. "Und für diesen Personenkreis setzt sich der Bezirkstag ein. Doch in den letzten Jahren wurden alle Rücklagen aufgebraucht und das in einer so guten Zeit wie heute."

Bachhuber hält es für nötig, das die Kostensituation unter die Lupe genommen wird. Er fordert, dass Bund und Land sich an den übertragenen Aufgaben an Bezirk und Kommunen beteiligen, "damit kranke und behinderte Menschen hier bei uns gut leben können. Dafür trete ich ein."

Anna Ermert