Mühlried
"Ich werde Mühlried nie vergessen"

Pfarrfest Mühlried: Pfarrer Robert Skrzypek verabschiedet

15.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:43 Uhr
Bürgermeister Karlheinz Stephan war einer derer, der gestern Pfarrer Robert in Mühlried verabschiedete. Natürlich hatte sich auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Distl mit ihrem Team etwas einfallen lassen. −Foto: Foto: Hora

Mühlried (SZ) Am gestrigen Sonntag feierte die Pfarrei Heilig Geist Mühlried ihr diesjähriges Pfarrfest. Dabei stand der Abschied des langjährigen Pfarrers Robert Skrzypek, der im Herbst nach 17 Jahren in Mühlried und Edelshausen nach Lindau am Bodensee geht (wir berichteten), im Mittelpunkt.

Beim Festgottesdienst mussten viele Besucher stehen. Das Ehe- und Familienteam hatte das Thema "Aufbruch" vorbereitet. Für die musikalische Gestaltung sorgten alle Chöre und Musikgruppen der Pfarrei unter der Leitung von Christina Hellmich sowie die Orgel.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Distl sagte, die Verabschiedung sei ein sehr trauriger Anlass. In seiner Predigt meinte Skrzypek, dass es im Leben immer wieder Aufbrüche gibt. "Jeder Aufbruch beginnt mit einem Abschied". Dabei müsse man Vertrautes hinter sich lassen.

Skrzypek dankte für die gemeinsamen 17 Jahre in Mühlried: "Ich habe alles gerne getan, aber es war nicht mein Verdienst. Der Dank gilt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern". Viele Menschen nähmen zu vieles als selbstverständlich an und es falle manchen leider schwer, Danke zu sagen. "Undankbarkeit ist die größte Sünde der Menschheit".

Als seine persönlichen Ziele im Leben nannte der Seelsorger folgende drei Punkte: Mensch sein, Christ sein und Pfarrer sein, "und zwar genau in dieser Reihenfolge". Ausdrücklich entschuldigte sich Robert Skrzypek "für alles, was ich nicht getan habe" und für alle Fehler. Skrzypek schloss seine bewegende Predigt mit dem Hinweis, dass er vor dem Umzug nach Lindau - mit einem Schmunzeln Richtung Ortsschild im Altarraum - erst einmal seine Mama in Polen besuche. Und dass er "Mühlried nie vergessen" werde.

Vor der Gabenbereitung bekam der scheidende Priester und leidenschaftliche Radfahrer den ersten Teil einer Radfahrer-Grundausrüstung in Form von Rucksack, Trinkflasche, Essen und Mückenspray überreicht. Teil zwei folgt dann am Sonntag beim Edelshausener Pfarrfest.

Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan lobte die sehr gute Zusammenarbeit und die große Glaubwürdigkeit des "sehr beliebten" Pfarrers Robert. "Ich werde sie auch weiterhin Pfarrer Robert nennen, obwohl ich ihren Nachnamen fehlerfrei aussprechen kann", sagte Stephan. Als Geschenk der "weltlichen Welt" hatte er eine Stele des Hörzhausener Künstlers und langjährigen Mühlrieder Gemeindereferenten Martin Knöferl mitgebracht. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Distl und Kirchenpflegerin Gabriele Siegert blickten auf die 17 Jahre mit Pfarrer Skrzypek zurück. Als Geschenke gab es die Mühlrieder Kirche im Kleinformat und eine Spende für die Beichtstühle in der Kirche in Skrzypeks polnischer Heimat.

Nach dem Gottesdienst fand das Mühlrieder Pfarrfest auf dem Platz hinter der Kirche statt. Als erste Stärkung gab es traditionell Weißwürste und Wiener. Mittags wurde dann Rollbraten mit Knödel aufgetischt. Die Minibeats sangen "Post für Gott" und dabei spielte Robert Skrzypek gewohnt gekonnt Gitarre.

Das Kleinkindergottesdienst-Team schenkte Skrzypek die große, mit vielen bunten Motiven verzierte Kleinkindergottesdienst-Kerze. DSDS-Kandidat Tobias Rechenauer begeisterte mit seiner Version von Wincent Weiss' Hit "An Wunder". Im Laufe des Festes verabschiedeten sich weitere Gruppen von ihrem langjährigen Pfarrer und dankten unisono für die sehr gute Zusammenarbeit.

Rainer Hora