Münchsmünster
"Ich wäre noch gerne hier geblieben"

Markus Fahrner verabschiedet sich als Chef der 3. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 in Münchsmünster

28.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr
Verabschiedung Kompaniechef Münchsmünster Markus Fahrner (links). Rechts: "Spieß" Take. −Foto: Lamprecht, Susanne, Vohburg (Lamprecht, Susanne, Vohburg)

Münchsmünster (DK) "Wenn ein militärischer Führer ein Kommando übernimmt, dann weiß er bereits bei der Übernahme, dass er es auch wieder abgeben wird.

Entweder durch Pensionierung, Auflösung der Einheit, Versetzung oder Ableben. Da mir die 3. Kompanie sehr am Herzen liegt, und man mit Mitte dreißig noch nicht pensionsreif ist, bin ich froh, dass der Grund bei mir die Versetzung und nicht der Weg über den Jordan ist", scherzte Markus Fahrner, noch Chef der 3. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt, im Rahmen seiner Abschiedsfeier im Bürgersaal Münchsmünster.

Ort und Zeit hatte Fahrner indes mit Bedacht gewählt: Seit einiger Zeit schon ist Münchsmünster die Patengemeinde der Kompanie, der Ort also fast selbstverständlich. Zudem wollte er seinem Nachfolger "nicht die Show stehlen", als dieser die Kompanie am Mittwochabend im Rahmen eines Übergabeappells, der ebenfalls in Münchsmünster stattfindet, übernahm. Und "so kann ich Jedem, der das heute möchte noch etwas Zeit widmen". Bevor es allerdings soweit war, ging es erst einmal an die Dankesworte und die Übergabe der Abschiedsgeschenke. Die fielen, wie nicht anders zu erwarten war, sehr persönlich aus: Für die Patengemeinde gab es ein gerahmtes Foto von der gemeinsamen Gebirgswanderung, für die Kompanie ein Gefechtsstandszelt, wie er es sich selbst in den vergangenen drei Jahren des Öfteren gewünscht hatte.

Klar ist nämlich so viel, das stellte auch Fahrner heraus: Langweilig wurde es der Kompanie in den vergangenen Jahren nie. Im Gegenteil: Eine ganze Reihe großer und kleiner Einsätze fiel in Fahrners Zeit als Kompaniechef. Allen voran die Unterstützung im Rahmen der Flüchtlingshilfe, als die Soldaten zusammen mit anderen Kräften das Camp in Erding errichteten. Auch der Einsatz von Teilen der Kompanie im Rahmen der Kampfmittelabwehr in Mali in den vergangenen Monaten wurde erwähnt. "Das ist immer speziell, wenn die Männer im Einsatz sind, und der Chef ist zu Hause", meinte Fahrner und fügte hinzu, wie froh er sei, das alle wieder zurück seien.

Letztlich sei zumindest aus seiner Sicht immer alles gut gelaufen. Eine Aussage, die wohl auch die Soldaten unterschreiben würden. Denn die Verbindung zwischen Soldaten und Kompaniechef war - das wurde an diesem Abend auch für Außenstehende schnell ersichtlich - eine Gute.

Entsprechend fiel es Fahrner auch merklich schwer, sich von seinen Männern, zu verabschieden. Dennoch: "Es ist schön, das es mit der Sprachenschule und dem anschließenden Generalstabslehrgang in Hamburg positiv bei mir weiter geht. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht noch gerne hier geblieben."