Theater in Ingolstadt
"Ich plane ein bisschen vorsichtiger"

Im Altstadttheater wird wieder gespielt: Leni Brem-Keil probt die Komödie "Die Geliebte meines Mannes"

12.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:46 Uhr
  −Foto: Weinretter, Rossmann. Rohrer

Ingolstadt - Zufrieden zeigt sich Leni Brem-Keil mit der Open-Air-Saison, auch wenn sie nicht an den Erfolg der Vorgängersaison anknüpfen konnte.

Den ganzen August war ihre Inszenierung "Konstellationen" im lauschigen Hof der Kulturoasis gelaufen. Aber das Wetter hatte oft genug nicht mitgespielt. "Der Sommer war wahnsinnig durchwachsen. Immer wenn das Wetter besser wurde, stiegen auch die Reservierungen an", sagt sie. "Ich glaube auch, dass dieses Jahr wesentlich mehr Menschen im Urlaub waren. Aber parallel dazu war das Kulturangebot viel größer als im vergangenen Jahr. " Die Freilichtproduktion will sie aber auf jeden Fall beibehalten: Wieder an einem anderen Ort - und vielleicht startet sie 2022 ein bisschen früher.

Jetzt aber gilt es erst mal, den Herbst zu planen. Und zwar wieder im Altstadttheater. Es gilt die 3G-Regel: Also Zutritt hat nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. "Die neue Verordnung besagt, dass man voll bestuhlen darf, aber sich dann entscheiden muss, ob die Zuschauer in entsprechenden Abständen platziert werden oder den ganzen Abend über Masken tragen müssen. Ich bin gerade dabei, mit dem Gesundheitsamt zu klären, ob wir das von den Zuschauerzahlen abhängig machen und jeweils am Abend entscheiden dürfen: Wenn es unter 50 Personen sind, kann ich sie auf Abstand setzen, wenn es mehr sind, müssen sie Masken tragen", erläuter Leni Brem-Keil. Zusätzlich werden nächste Woche Luftfilter eingebaut - und Vernebelungsaktionen durchgeführt. Künftig wird es auch keine freie Platzwahl, sondern fest zugeteilte Plätze geben.

Die nächste Eigenproduktion steht am 24. September an: "Die Geliebte meines Mannes" von Lars Lienen: Im Luxusapartment des greisen Wurstfabrikanten Otto Köstner lauert seine geldgierige Ehefrau Kitty schon seit Jahren auf das Ableben ihres unausstehlichen, aber schwerreichen Gatten. Doch der plant nun, sie durch ein jüngeres Modell zu ersetzen. In ihrer Wut trifft Kitty alle Vorbereitungen, um sich schnellstmöglich zur Witwe zu machen. Zu blöd, dass sie dabei ausgerechnet von ihrer Kontrahentin Charlotte gestört wird, die ihrerseits entschlossen ist, das Vermögen des übergewichtigen alten Mannes an die Frau zu bringen. Es spielen Sophie Meinecke und Katrin Wunderlich unter der Regie von Leni Brem-Keil. "Ich wollte mal wieder eine Komödie, wo man unbeschwert lachen kann", sagt sie. "Gar nicht so leicht, da etwas Anspruchsvolles zu finden. Der Autor Lars Lienen ist selber Schauspieler und hat sehr intutiv geschrieben. "

Vor allem freut sich Leni Brem-Keil, dass wieder im Altstadttheater gespielt werden darf: "Es ist so ein wunderschöner Ort und einfach sehr zentral. Ich habe ja unterschiedliche Spielorte ausprobiert in den letzten eineinhalb Jahren und musste feststellen, dass das Publikum nicht so weit rausgehen will aus der Stadt. " Der Großputz vor der Eröffnung steht noch an.

"Ich plane ein bisschen vorsichtiger als vor dem Lockdown. Da hatten wir ja immer ein Halbjahresheft. Jetzt gebe ich erst mal ein Zweimonatsheft heraus. Grundsätzlich bin ich ja optimistisch, aber man kann die Entwicklungen in Sachen Corona einfach nicht vorhersehen", sagt sie. Auch, ob das Publikum so schnell wieder kommt, weiß sie nicht. Ab dieser Spielzeit hat Leni Brem-Keil die alleinige Leitung des Altstadttheaters übernommen, das sie in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit Falco Blome erfolgreich geführt hat. Blome bleibt dem Altstadttheater aber als Hausregisseur mit eigenen Projekten verbunden.

DK

Anja Witzke