Neuburg
"Ich liebe die ernsten Sachen im Theater"

Schauspielerin Anja Kruse lobt Neuburger Kulturamt - Bücher über Buddhismus und gesunde Küche

19.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr
Anja Kruse ist aus vielen TV-Rollen bekannt. Jetzt widmet sich die Schauspielerin wieder ihrem Lieblingsmetier Theater. −Foto: Foto: Horst Ossinger, dpa

Neuburg (r) Sie zählt zu den bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands und ist eine beeindruckende Persönlichkeit: Anja Kruse spielte jetzt im Neuburger Theater die Hauptrolle der Helene Alving im Drama "Gespenster" von Henrik Ibsen. Das Publikum spendete ihr und den Schauspielerkollegen vom Gast

Anja Kruse begann ihre Karriere auf den städtischen Bühnen in Münster und des Thalia Theaters Hamburg, sie drehte 1981 ihren ersten Kinofilm "Die weiße Rose" mit Michael Verhoeven und bekam 1984 die Goldene Kamera als beste Nachwuchsschauspielerin. Es folgten weitere Filme und viele Fernsehrollen in Serien wie Schwarzwaldklinik, Rosamunde Pilcher, Traumschiff, Inga Lindström, Der letzte Bulle, Wilsberg, Soko 5113 oder Forsthaus Falkenau. Die 60-jährige Schauspielerin lebt in Salzburg sowie in Südfrankreich in der Nähe von Cannes. Beim Gastspiel in Neuburg stand sie gerne für ein Interview zur Verfügung.

Frau Kruse, Sie sind jetzt wieder mehr im Theater zu sehen?

Anja Kruse: Ja, ich habe das ein bisschen vernachlässigt, im Theater bin ich eigentlich zuhause.

Mit dem Ibsen-Drama sind Sie derzeit mit schwerem Stoff unterwegs.

Kruse: Ich liebe die ernsten Sachen. Die meisten Leute wollen im Theater lieber lachen. Deshalb ist es nicht die Regel, dass anspruchsvolle Stücke gespielt werden. Ich finde es begrüßenswert, dass das Neuburger Kulturamt diese Angebote macht.

In Neuburg sind Sie zum ersten Mal?

Kruse: Ja, die Stadt an der Donau gefällt mir gut.

Heuer spielten Sie in der ARD-Serie "Um Himmels Willen".

Anja Kruse: Ich durfte mich als Schauspielerin sozusagen selbst darstellen. Dieses Vergnügen habe ich mir nicht entgehen lassen.

Sind Sie nach über 40 Jahren Schauspielerei mit Ihrer Zwischenbilanz zufrieden?

Kruse: Das kann man sagen. Es gab nicht immer Höhepunkte, aber ich hege keinen Groll. Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, ob man in ein festes Haus geht oder viel variiert. Ich habe beides gemacht.

Im Buddhismus haben Sie eine Lebenslinie gefunden?

Kruse: "Der Buddhismus ist meine Lebensgrundlage. Er hilft mir, klarer zu sehen und Äußerlichkeiten richtig einzuschätzen. Ich habe gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen. Das erleichtert das Leben und den Umgang miteinander.

Neben Ihrem Buddhismus-Buch haben Sie ein Kochbuch "Voll im Leben" geschrieben.

Kruse: Ich will niemanden missionieren. Das Kochbuch hat ein befreundeter Verleger angeregt, weil ich den Kollegen am Set oft etwas zum Essen mitgebracht habe. Eine lebensorientierte und gesunde Küche ist mir wichtig. Die 200 Gerichte habe ich allesamt erprobt.