Ingolstadt
"Ich habe versucht, das Besondere zu machen"

FCI-Mittelfeldmotor Maximilian Thalhammer übt nach Verletzungsproblemen und schwankendem Start Selbstkritik

19.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:40 Uhr
Will zurück in die Erfolgsspur: FCI-Mittelfeldstratege Maximilian Thalhammer. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Erst zwickte die Leiste, dann schmerzte das Knie und schließlich bereiteten nach einem langen Ausfallschritt erneut die Adduktoren Probleme - die Rückkehr von Maximilian Thalhammer zum FC Ingolstadt verläuft bisher nicht reibungslos.

Vor der Partie beim FC Bayern München II (Sonntag, 14 Uhr) fühlt sich der 22-jährige Mittelfeldakteur aber wieder gut und hofft auf ein Comeback in der Startelf des Tabellenfünften der 3. Liga.

"Die Saison war bisher ein Auf und Ab. Ich bin ein Spieler, der die Sicherheit braucht und erst nach drei, vier Spielen am Stück richtig ins Rollen kommt", meint Thalhammer, der am vierten Spieltag beim 3:0 gegen die Würzburger Kickers zwar furios startete und nach seiner Einwechslung das 1:0 vorbereitete, doch danach ging es trotz drei 90-Minuten-Einsätzen stetig bergab. Individuelle Fehler häuften sich, der 1,91-Meter-Mann begann mit sich zu hadern und wurde schließlich beim 0:3 beim Aufsteiger Viktoria Köln von Trainer Jeff Saibene ausgewechselt - Thalhammers Auftritt war ein Spiegelbild der gesamten Mannschaft.

"Fehler passieren jedem, aber ich darf nicht zu sehr hadern, das ist nicht förderlich", sagt der Freisinger und räumt freimütig ein: "Ich habe versucht, das Besondere zu machen. Das funktionierte nicht, und ich kam in eine Spirale hinein. " In Gesprächen mit dem Trainer suchte Thalhammer nach Lösungen. Seine Lehre: "Ich habe mir vorgenommen, erst mit der Mannschaft zusammen defensiv kompakt zu stehen. Dann bekomme ich auch persönlich Sicherheit, und danach klappen auch die schwierigen Dinge wieder. "

Schließlich sind auch die eigenen Ansprüche des talentierten Mittelfeldspielers nach dem vergangenen Zweitliga-Jahr bei Jahn Regensburg gestiegen. In der durchwachsenen Hinrunde musste der Leihspieler noch Tritt fassen und kam nur sporadisch zum Einsatz, zweimal davon über 90 Minuten. Nach der Winterpause bestritt der Rechtsfuß dagegen jede Partie und ging neunmal über die volle Distanz. "Ich habe viel Erfahrung gesammelt und bin natürlich mit anderen Ansprüchen zurückgekommen. Ich habe gezeigt, dass ich auf Zweitliga-Niveau spielen kann und habe jetzt auch an mich eine andere Erwartungshaltung", sagt Thalhammer, spürt aber auch einen höheren Druck: "Als Jungschanzer werden einem Fehler eher verziehen, jetzt werde ich kritischer gesehen. "

Thalhammer kann aber damit umgehen und sieht auch beim Team trotz der Leistungs- und Ergebnisdelle gute Ansätze. "Es waren schon gegen Halle viele positive Dinge dabei. Wir haben uns zusammengesetzt und sind sicher, dass wir das wieder hinbekommen", sagt Thalhammer und weiß auch wie: "Wir müssen noch mehr Bereitschaft an den Tag legen, zusammen zu verteidigen, und jeder muss sich auch individuell voll reinwerfen. Das hat uns am Anfang stark gemacht. " Gegen den FC Bayern II wollen die Schanzer daran anknüpfen.

Gottfried Sterner