Manching
"Ich habe richtig Bock darauf"

Tobias Strobl will in der kommenden Saison mit dem SV Manching die Favoriten in der Landesliga ärgern

13.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:26 Uhr

Manching (dno) Der Fußball-Landesligist SV Manching ist auf der Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Trainers Torsten Holm fündig geworden. Wie bereits berichtet, wird Tobias Strobl die Grünhemden in der kommenden Saison als Spielertrainer auf das Feld führen. Der 28-Jährige spielte mehrere Jahre für den FC Ingolstadt II in der Bayern- und Regionalliga, ehe er als Spielertrainer zum FC Pipinsried wechselte. Als Trainer-Novize schaffte Strobl zunächst als Tabellenerster der Landesliga Südost den Sprung in die Bayernliga und dort gleich im ersten Jahr die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Regionalliga. Mit seinem Team scheiterte er jedoch denkbar knapp am TSV 1860 Rosenheim, so dass in der Saison 2014/15 ein neuer Anlauf genommen wurde. Lange Zeit waren die Kicker aus dem Dachauer Hinterland auf dem ersten Platz, am Ende blieb aber nur der undankbare dritte Rang – und Strobl trat zurück. Im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert der gebürtige Hepberger, wie er die schöpferische Pause seitdem genutzt hat und was seine Ziele mit dem SV Manching sind.

Herr Strobl, dem Vernehmen nach waren Vereine von Neuburg bis München hinter Ihnen her. Warum haben Sie sich ausgerechnet für den SV Manching entschieden?

Tobias Strobl: Ich wollte einfach in der Gegend, in der Heimat bleiben, da ich zurzeit in Wolkertshofen ein Haus baue und somit in der Freizeit schon sehr eingespannt bin.

 

Waren das die einzigen Gründe?

Strobl: Ich sehe ein großes Potenzial in und um Manching, das ich herauskitzeln will. Ich habe richtig Bock darauf, dort etwas Großes aufzubauen. Als Beispiel und als Maßstab ziehe ich durchaus meine erfolgreiche Zeit in Pipinsried heran . . .

 

. . . die Knall auf Fall endete.

Strobl: Ja, das war leider so. Letztlich war mein Akku nach dem verpassten Saisonziel einfach leer.


Pipinsrieds Präsident Conny Höß nahm Ihnen den Rücktritt äußerst übel und verweigerte die Freigabe.

Strobl: Er hat meinen Rücktritt persönlich und nicht sportlich genommen. Am 30. Juni nächsten Jahres läuft die Sperre ab. Trotzdem bin ich dem Conny sehr dankbar, dass er mir damals diese Chance gegeben hat. Das war nicht unbedingt zu erwarten. Die drei Jahre in Pipinsried waren für mich jedenfalls brutal lehrreich und haben mich in meiner Entwicklung weitergebracht.

 

Ganz ohne Fußball geht es bei Ihnen aber auch nicht, oder?

Strobl: Natürlich war das zunächst einmal ein harter Schlag, ich musste mich sammeln und neu orientieren. Dann ergab sich die Möglichkeit, bei meinem Heimatverein FC Hepberg als Trainer tätig zu sein. Daneben bilde ich mich auch weiter fort und mache beispielsweise auch ein Praktikum beim FC Ingolstadt, um mit neuen Ideen an die kommenden Aufgaben heranzugehen.

 

Statt Regional- oder Bayernliga hieß es für Sie aber zunächst einmal Kreisliga.

Strobl: Auch wenn ich bei den Spielern zunächst ein Fitnessdefizit festgestellt habe, macht die Arbeit sehr viel Spaß. Die Jungs ziehen super mit, und die Kameradschaft ist top. Und so uninteressant ist diese Liga auch nicht. Vielleicht entdecke ich in Hepberg ja einen Spieler, in dem ich das Potenzial für Manching und die Landesliga sehe.

 

Das bedeutet, Ihr Engagement in Hepberg geht über die Winterpause hinaus?

Strobl: Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ich weitermache.

 

Wohin soll der Weg in Manching gehen? Alleine Sie garantieren doch keinen Erfolg.

Strobl: Wie gesagt: Ich sehe großes Potenzial. Cenker Oguz, die anderen Verantwortlichen und ich müssen schauen, dass wir die Spieler, die wir haben wollen, von unserem Konzept überzeugen.

 

Das da wäre?

Strobl: Ich bin ein sehr erfolgsorientierter Trainer. Das heißt: Mit Platz zehn gebe ich mich nicht zufrieden.

 

Sondern?

Strobl: Wir wollen uns in der Landesliga etablieren, vorn mitspielen, die großen Favoriten ärgern, und, wenn es geht, ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Wobei dieser natürlich ein Traum wäre.

 

Wie lange läuft der Kontrakt?

Strobl: Vorerst ein Jahr. Wobei ich solche Verträge cool finde. Beide Seiten haben die Möglichkeit, sich zu beschnuppern und kennenzulernen. Und dann sieht man weiter.

 

Das Gespräch führte

Norbert Dengler.