Großmehring
"Ich habe mich immer bemüht"

Großmehring verleiht Alt-Bürgermeister Horst Volkmer die Ehrenbürgerschaft

07.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Auszeichnung: Bürgermeister Ludwig Diepold (rechts) verlieh Horst Volkmer die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde. - Foto: Gerstmayer

Großmehring (DK) "Es war immer sein Anliegen, etwas zu bewegen." Mit diesen Worten würdigte Bürgermeister Ludwig Diepold (UW) Alt-Bürgermeister Horst Volkmer bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Großmehring. Diepold überreichte Volkmer die Urkunde beim Neujahrsempfang am Dreikönigstag, die Ernennung erfolgte bereits in der Gemeinderatssitzung im Dezember.

Horst Volkmer lenkte von 1990 bis 2008 als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde.

Bürgermeister Diepold schilderte den rund 200 geladenen Gästen beim traditionellen Neujahrsempfang den Werdegang des 77-Jährigen. Volkmer sei 1964 als Lehrer von Gaimersheim nach Großmehring gekommen und habe 26 Jahre lang unterrichtet. Bereits 1966 habe Volkmer für den Gemeinderat kandidiert und auf Anhieb auch den Einzug geschafft. In dieser Zeit, so Diepold, sei Volkmer auch erfolgreich für Großmehring auf Torejagd gegangen. Später, "als es mit der Schnelligkeit vorbei war", habe er das Wandern entdeckt. Dieser Leidenschaft sei der Geehrte bis heute treu geblieben. Als Wanderer und Vorsitzender zahlreicher Vereine und Organisationen habe Volkmer die Gemeinde Großmehring in ganz Europa bekannt gemacht.

Horst Volkmer war von 1990 bis 2008 Bürgermeister der Gemeinde Großmehring. In diese Zeit fielen die Errichtung der Nibelungenhalle, der Bau der Südlichen und Östlichen Entlastungsstraße und viele Sanierungen. Er war auch 30 Jahre lang als Kreisrat aktiv. "Hier verleihe ich gern die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann", sagte sein Nachfolger Ludwig Diepold.

Als "überzeugten Kämpfer in der Sache" bezeichnete die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) Horst Volkmer. Wenn er, Volkmer, von einer Sache überzeugt gewesen sei, dann habe er die Idee mit großem Engagement verteidigt. "Danke" sagte auch Anton Haunsberger, der FW-Kreisvorsitzende. Er verwies in seiner kurzen Rede darauf, dass die Ernennung im Gemeinderat einstimmig gefallen war - "trotz aller Meinungsverschiedenheiten".

Horst Volkmer entgegnete: "Ich habe mich immer bemüht." Er bezeichnete als wichtigste Entscheidung in seiner Amtszeit als Bürgermeister den Bau der Realschule in Kösching. Früher seien die Kinder in die Schulen nach Riedenburg oder Manching gefahren. Gerne habe er als Sportler für die Bekanntheit der Gemeinde gesorgt: "Ich habe 175 000 Wanderer nach Großmehring gebracht", berichtete der Jubilar stolz. Mit Freude trage er jetzt die Ehrenbürgerwürde.

Vor der Ehrung hielt Bürgermeister Diepold seinen Rückblick auf das Jahr 2017: Er stellte dabei klar, er widersetze sich nicht dem Anliegen, dass es auch künftig eine Tagespflege in Großmehring gebe. Ganz im Gegenteil, dies sei ihm ein wichtiges Bestreben. Die Verhandlungen dazu seien auf einem guten Weg. Wichtig für die Gemeinde sei die Einweihung der Kinderkrippe "Sonnenblume" gewesen. Diepold berichtete über den Bau des Polders, der südlich von Großmehring erfolgen soll. Manching wolle auch Hochwasser aus der Paar einleiten. "Da sind wir strikt dagegen", so der Bürgermeister. Als "Meilensteine" bezeichnete Diepold die Inbetriebnahme der Kläranlage im Interpark und den Mehrgenerationenspielplatz. Beim "Run for Help" seien im Mai 12 000 Euro für die MS-Gesellschaft gesammelt worden. Ein wichtiges Ereignis sei die Einweihung des Radwegs an der Kriegsstraße gewesen.

Ende Juli sei Pfarrer Norbert Pabst verabschiedet worden. Der Geistliche wirke jetzt in der Oberpfalz. Die Regensburger Straße habe nach der Sanierung im Herbst eingeweiht werden können. Hans Seidl habe nach 27-jähriger Tätigkeit sein Gemeinderatsmandat niedergelegt und habe Platz für Roland Oberbauer gemacht. Die Eröffnung des Nahversorgungszentrums "Fluderbuckel" im November sei für die Gemeinde von großer Bedeutung gewesen.

Diepold nannte für 2018 den Breitbandausbau in den Ortsteilen als wichtiges Anliegen. Von großer Bedeutung sei auch die Verbesserung der Situation bei den Kinderkrippen und -gärten. Beim Rathausneubau würden 2018 alle Voraussetzungen geschaffen, damit 2019 der erste Spatenstich erfolgen könne. Unübersichtlich, so der Bürgermeister, sei die Situation beim Bau der Seniorenwohnanlage am Zieglerweg. "Hier ist der Ausgang völlig offen", so Diepold.

Pfarrer Wilhelm Karsten überbrachte die besten Wünsche der katholischen Kirche. Den Neujahrsempfang nutzten die Besucher auch zur Kommunikation. Das Gespräch mit anderen Menschen sei auch ein wichtiges Anliegen.