Augsburg
"Ich habe meinen Weg gefunden"

Bischof Konrad Zdarsa weiht Simon Fleischmann zum Diakon

07.05.2017 | Stand 23.09.2023, 2:46 Uhr
Bischof Dr. Konrad Zdarsa (rechts) lege Simon Fleischmann die Hände auf - ein Symbol für die Weitergabe des apostolischen Auftrages. −Foto: Christina König

Augsburg/Pfaffenhofen (PK) Eine gut gefüllte Kirche voller Menschen in schicken Roben und mit strahlenden Gesichtern: In Augsburg gaben drei junge Männer ein ganz besonderes „Jawort“ – sie stellten ihr Leben in den Dienst am „Volke Gottes“ und empfingen die Weihe zum Diakon. Einer von ihnen war Simon Fleischmann aus Pfaffenhofen.

„Jetzt bin ich doch langsam ein bisschen aufgeregt“, lächelte Simon Fleischmann kurz vor der Messe nervös. Zur Vorfreude vor dem ersten großen Schritt auf dem Weg zum Priesteramt hatte sich bei dem Pfaffenhofener nun doch ein wenig Herzklopfen gemischt. Zusammen mit André Harder aus Krumbach und Tobias Seyfried aus Echsheim trat er vor den Altar und bekannte sich zur Kirche und den Menschen, denen er fortan dienen würde. Dass es dabei nicht darum gehen sollte, sich einer verstaubten Institution zu verpflichten, machte der Augsburger Bischof Dr. Konrad Zdarsa in seiner Eröffnung in der Basilika Sankt Ulrich und Afra deutlich: „Der Dienst des Diakons scheint mir den Aufbruch zu verkörpern, sich in Freiheit und Liebe den Herausforderungen der Zeit zu stellen.“ Dass Simon Fleischmann diesen Auftrag ohne zu zweifeln annehmen wollte, war bei seinem klaren „Hier bin ich“ unüberhörbar, als er die Bereitschaft für seine Aufgaben als Diakon vor der Gemeinde und dem Bischof bekundete.

Freunde, Familie und Wegbegleiter der drei Weihekandidaten waren gekommen, um den Gottesdienst mitzufeiern. Festliche Musik mit Chor und Orchester begleitete die Messe – es erinnerte damit durchaus an eine kirchliche Trauung, denn auch die Liturgie der Diakonenweihe war geprägt von ausdrucksvoller Symbolik. So legten sich die drei jungen Männer zur Anrufung der Heiligen als Ausdruck ihrer Demut gegenüber Gott zu Boden. Auch die Handauflegung des Bischofs war ein schlichtes und zugleich unmissverständliches Zeichen: die Weitergabe der Beauftragung der Apostel, in deren Tradition Fleischmann, Krumbach und Seyfried künftig handeln wollen. Einer der schönsten Augenblicke des Tages war für die drei Männer ganz offenkundig das Anlegen von Stola und Dalmatik, das liturgisches Gewand des Diakons. Die Anspannung wich sichtlich der puren Freude und alle Drei grinsten über beide Ohren.

In der anschließenden Eucharistiefeier durften die frisch gebackenen Diakone dem Bischof am Altar assistieren – sozusagen die ersten Amtshandlungen tun. „Das kann man nicht proben, die Gefühle in diesem Moment“, beschrieb Simon Fleischmann seine Emotionen nach der Messe. Freudestrahlend nahm er nach dem Gottesdienst die Glückwünsche der vielen angereisten Pfaffenhofener aus seiner Heimatgemeinde entgegen. In einem Jahr möchte der junge Mann die Weihe zum Priester empfangen: „Ich habe meinen Weg gefunden und bin hier genau richtig.“

Christina König