Ingolstadt
"Ich habe gute Chancen auf eine Revanche"

Der Ingolstädter Kim Huber peilt bei der deutschen U20-Beachvolleyballmeisterschaft den Titel an

20.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:43 Uhr
Gut vorbereitet zur deutschen Meisterschaft: Kim Huber hat nach der Finalniederlage im Jahr 2019 viel trainiert und einen neuen Partner an seiner Seite. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Vergangenes Jahr kassierte der Ingolstädter Beachvolleyballer Kim Huber noch eine Finalniederlage bei der deutschen U19-Meisterschaft, dieses Jahr reist er mit neuem Partner und großen Erwartungen ins thüringische Gera.

 

Der 18-Jährige ist inzwischen Nationalspieler und visiert eine Altersstufe höher mit Tobias Besenböck (ASV Dachau) den Titel an.

Herr Huber, nach dem verlorenen Endspiel vergangenes Jahr bei der deutschen U19-Meisterschaft nahmen Sie sich noch auf der Rückfahrt von Kiel vor, ein Jahr dafür zu trainieren, damit es 2020 klappt. Was ist in diesem Jahr alles passiert?

Kim Huber: Das lief ganz gut. Ich wurde nach der deutschen U19-Meisterschaft gefragt, ob ich als Nationalspieler an die Stützpunkte in Stuttgart oder Berlin kommen möchte. Da hätte ich dann im Internat gewohnt, aber ich habe mich dagegenentschieden und weiter hier in Ingolstadt trainiert. Ich bin dann trotzdem Jugend-Nationalspieler geworden, obwohl ich nicht an den Stützpunkt gewechselt bin, und hatte einige Lehrgänge bei guten Trainern.

Welche Entwicklungsschritte konnten Sie dadurch vollziehen?

Huber: Ich bin konstanter geworden und habe weniger Ausbrüche nach unten. Ich mache einfach weniger dumme Fehler. Außerdem habe ich mich im athletischen Bereich verbessert. Dazu kommt, dass Tobi (Besenböck, Anm. d. Red. ) und ich uns im Zusammenspiel spezialisiert haben. Tobi ist jetzt fester Blockspieler und ich fester Abwehrspieler.

Vergangenes Jahr traten Sie noch mit Maximilian Urban an. Was ist mit Tobias Besenböck in Gera möglich?

Huber: Letztes Jahr haben wir auch gut gespielt, den Finaleinzug hatten wir nicht erwartet. Mit Tobi bin ich aber noch ein bisschen besser aufgestellt. Wir haben beide in den letzten Monaten nochmal einen Sprung gemacht.

Bei den letzten beiden Turnieren in Augsburg und Planegg musste Besenböck krankheitsbedingt abbrechen beziehungsweise komplett verzichten. Wie lief die Vorbereitung auf die deutsche Meisterschaft?

Huber: Tobi ist wieder komplett fit, deshalb war es die richtige Entscheidung, dass er bei den beiden Turnieren verzichtet hat. Wir haben Anfang der Woche zwei Tage pausiert und dann gemeinsam in Ingolstadt trainiert. Am Fitnessprogramm und der Technik haben wir nichts geändert, da wollen wir es wie während der Saison machen. Es ging eher ums Zusammenspiel und darum, sich ein gutes Gefühl zu holen. Nach einer Einheit auf der Anlage in Gera wollen wir dann am Freitagvormittag gut ins Turnier starten.

Wie groß ist der Unterschied zwischen einer U19- und einer U20-Meisterschaft?

Huber: Das Feld ist sehr ähnlich im Vergleich zum letzten Jahr, wir haben teilweise dieselben Gegner. Die Voraussetzungen sind also die gleichen. Wir haben aber ein Jahr lang mit vielen guten Trainern gearbeitet und sind gut aufgestellt.

Wer sind Ihre größten Konkurrenten im Kampf um den Titel?

Huber: Lorenz Deutloff und Sebastian Rösler auf Platz eins der Setzliste. Den beiden unterlag ich vergangenes Jahr im Finale, das wird für den Kopf das schwerste Spiel, weil ich nicht nochmal verlieren will. Aber ich denke, ich habe gute Chancen auf eine Revanche. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die oberen Vier der Setzliste (Niklas Held/Max Lübbert auf zwei, Veit Bils/Lukas Salimi auf drei und Besenböck/Huber auf vier, Anm. d. Red. ) den Titel ausspielen werden, auch wenn es immer mal Ausreißer-Mannschaften geben kann.

Welche Bedeutung hat dieses Turnier für Sie? Sie wurden von Ihrem Verein TSV Niederviehbach für die Beach-Saison von der Vorbereitung auf die Hallenspielzeit in der 3. Liga freigestellt.

Huber: Eine sehr große. Ich habe von Anfang an gesagt, dass mir Beachvolleyball wichtiger als Hallenvolleyball ist. Ich spiele auch sehr gerne in der Halle, aber im direkten Vergleich hat Beach immer den Vorrang. Das ist mein letztes Jahr in der Jugend, deshalb ist für mich persönlich wichtig, eine gute Leistung abzurufen. Deswegen habe ich mir selbst ein bisschen Druck gemacht. In den Gesprächen mit den Trainern haben wir versucht, den zu nehmen. Deshalb gehen wir relativ entspannt ins Turnier.

Das Turnier findet vor Zuschauern unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln statt. Was halten Sie davon?

Huber: Ich finde das cool. Komplett ohne Zuschauer wäre es etwas ganz anderes. Es macht mehr Spaß, wenn es nicht leise ist, sondern man angefeuert wird. Die Finalspiele finden auf dem Marktplatz in Gera statt. Ich kenne das schon von einem A-Turnier in Bayern, das hat ein besonderes Flair, wenn nicht nur Volleyball-Fans zuschauen, sondern auch andere Leute vorbeikommen.

DK

Das Interview führte

Christian Missy.