Schambach
"Ich fühle mich wohl hier"

28.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:18 Uhr

Pater Emmanuel Mattam, hier vor der Expositurkirche in Prunn, fühlt sich in seiner Pfarrei, die sich vom Schambach- ins Altmühltal erstreckt, pudelwohl. - Foto: Binder

Schambach (DK) Pater Emmanuel Mattam hat die Pfarrei Schambach mit der Expositur Prunn vor mehr als einem Jahr übernommen. Im Gespräch mit dem DONAUKURIER erklärt der Geistliche, welche Verbesserungen er anstrebt und was er von der Zusammenlegung von Pfarreien hält.

"Ich fühle mich wohl hier", sagt der Geistliche und ergänzt, die kirchlichen Gremien und Vereine in der Pfarrei hätten einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Seine Haushälterin Katharina Zilske und er seien gut aufgenommen worden. Zudem habe er eine große Hilfsbereitschaft erlebt. "Die Bereitschaft, mit anzupacken, lindert die Arbeit", sagt Mattam. Dies beginne schon bei der Ministrantenstunde. Und lustig seien die Gläubigen in Schambach und Prunn ebenfalls.

Wie Pater Emmanuel sagt, ist er gut in die Entscheidungsprozesse eingebunden, überlasse den Laiengremien aber gerne auch etwas Arbeit. Deshalb stellt es für ihn kein Problem dar, wenn die Ehrenamtlichen ihm dabei unter die Arme greifen.

Seelsorge im Fokus

Sein Hauptaugenmerk gilt der Seelsorge und den Gottesdiensten. Und deren Zahl hat Mattam gegenüber seinem Vorgänger ausgebaut. Ohnehin sei er jetzt mehr gefordert als früher. Denn in Schambach und Prunn mit den zugehörigen Ortschaften habe er insgesamt etwa 1100 Gläubige zu betreuen, erklärt er. In der Pfarrgemeinschaft Großschönbrunn mit Seugast im Dekanat Sulzbach-Hirschau, wo der Pater vor seinem Wirken im Altmühltal fünf Jahre lang tätig war, seien es rund 300 Menschen weniger gewesen, erinnert er sich. Und vor dieser Tätigkeit war Mattam etwa fünf Jahre lang Krankenhausseelsorger bei Koblenz.

Grundsätzlich bevorzuge er kleinere Seelsorgeeinheiten. Der Vorteil: Man kenne die Menschen genauer und könne sich mehr der Sorgen und Nöte des Einzelnen widmen, erklärt Mattam. Dadurch könnten sogar Freundschaften entstehen, zumindest aber ein besserer persönlicher Bezug zur Kirche im Allgemeinen. Die Zusammenlegung von Pfarreien zu Pfarrgemeinschaften bringt deshalb seiner Meinung nach eher einen Nachteil mit sich. Andererseits wären bei großen Pfarreien mit nur einem Pfarrgemeinderat manche Entscheidungen leichter zu treffen. Dass es, wie es in den kleinen Einheiten Schambach und Prunn der Fall ist, zwei Gremien gebe, sei eher eine Ausnahme.

Hilfe von 42 Ministranten

Dem kulturell interessierten Geistlichen, der in seiner Freizeit gerne Bücher liest und neben der Bibel auch Texte über Gesundheit, seelische Probleme und tiefere Sinne bevorzugt, ist das Gebetsleben ein Anliegen. Er findet, dass man mit Bibelabenden oder -gesprächen einen intensiveren Bezug zu Gott herstellen könnte. Er versuche zudem, mehr Menschlichkeit als Zeichen von Jesu zu geben. Alle müssen seiner Ansicht nach an der Herrlichkeit Jesu als Hirte teilnehmen. Dies will er auch seinen Ministranten, von denen er derzeit 29 in Schambach und 13 in Prunn hat, vermitteln.

Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche bedauert Pater Emmanuel zutiefst. Diese hätten unweigerlich Auswirkungen auf die Zahl der Kirchgänger und die persönliche Einstellung jedes Gläubigen und müssten lückenlos aufgeklärt werden. Er sieht darin eine Chance zur Verbesserung der Zukunft. "Alle müssen beten für die Erkenntnis des Geistes", so Mattam.

Mit seinem Vorgänger in Schambach und Prunn hat der Pater übrigens nicht nur gemeinsam, dass er aus demselben indischen Bundesstaat Kerala kommt. Wie bereits Pfarrer Joseph Villanthanathu so pflegt auch er die Tradition, sich zwischen Weihnachten und Neujahr zwei Tage lang mit anderen Geistlichen zu treffen. In diesem Jahr gehe es nach Augsburg, erklärt er. Die Priester, mit denen sich Mattam trifft, gehören alle der Missionsgesellschaft des Heiligen Apostels Thomas an. Man komme nach Ostern, nach Weihnachten und auch am Namenstag des Heiligen im Juli zusammen.

Zu seiner früheren Pfarrgemeinde unterhält Mattam noch gute Kontakte und ist sogar schon vom dortigen Frauenbund besucht worden. Eine Verbindung bestehe auch durch das von Katharina Zilske ins Leben gerufene Kindernothilfeprojekt "Licht der Hoffnung".