Eichstätt
"Ich bin stolz auf meine Feuerwehr!"

Viel Lob und Anerkennung für die ehrenamtlich Aktiven beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen

05.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:11 Uhr

Wie schnell wegen zu heißem Fett gleich ein ganzes Zimmer in Flammen stehen kann, demonstrierte gestern die Berufsfeuerwehr München (oben). Auch die Kleinen konnten ihre Zielgenauigkeit am Wasserschlauch testen (unten). Dieter Hiemer hätte zwar lieber einen Hausschlüssel gehabt, nahm aber von Bürgermeister Josef Schmidramsl auch gerne den Schlüssel für das neue Auto entgegen - Fotos: chl

Eichstätt (EK) Bei Einsätzen im Alltag bleibe oft der Dank aus, hat Kommandant Dieter Hiemer bemerkt. Beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr wurde das selbstlose und ehrenamtliche Engagement der Helfer zum Wohle ihrer Mitmenschen dafür umso mehr gewürdigt.

Zum 150-jährigen Bestehen der Eichstätter Wehr laufen das ganze Jahr über verschiedene Aktionen. Höhepunkt war aber zweifelsohne das Festwochenende mit großem Aktionstag am gestrigen Nachmittag. Welch hohen Stellenwert die Feuerwehr in der Öffentlichkeit hat, zeigte sich auch daran, dass Festleiter Helmut Urlbauer und Kommandant Dieter Hiemer beim Festgottesdienst am Residenzplatz beziehungsweise dem anschließenden Festakt am Samstagabend im nahezu voll besetzen Alten Stadttheater unter den Ehrengästen Äbtissin Mutter Franziska Kloos, Caritasdirektor Franz Mattes, den Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl, die Landtagsabgeordneten Eva Gottstein und Achim Werner und natürlich die Führung der Kreisfeuerwehr, der befreundeten Rettungsdienste und anderer Vereine sowie Mitglieder des Stadtrats und Oberbürgermeister a.D. Arnulf Neumeyer, begrüßten.

Als Schirmherr lobte Bräu Stephan Emslander Bereitschaft und Mut der freiwilligen Feuerwehrleute: „Hut ab, Kameraden, tolle Geschichte.“

Landrat Anton Knapp, bekanntlich selbst aktiver Feuerwehrler in Gaimersheim, zeigte sich auch von der Professionalität und Schnelligkeit der Eichstätter Wehr beeindruckt – deren extrem kurze Ausrückzeiten er von seinem Büro aus beeindruckt mitverfolge, und meinte scherzhaft: „Vielleicht müsste ich die Feuerwehr wechseln.“

Oberbürgermeister Andreas Steppberger fasste seine Laudatio mit den Worten zusammen: Die Feuerwehr sei eine für die Stadt „unverzichtbare und lebenswichtige Institution “: „Ich bin stolz auf meine Feuerwehr!“ Zur Debatte um den Standort für das neue Gerätehaus bemerkte der OB: „Wir werden in Kürze die verschiedenen Vorstellungen dazu diskutieren. Wir haben hier alle zusammen eine kluge Entscheidung zu treffen.“

Kommandant und Stadtbrandinspektor Dieter Hiemer bemerkte dazu angesichts der nun schon jahrelangen Hängepartie: „Wir hoffen, dass wir dann zum 175-Jährigen unser neues Haus feiern können.“ Seine Leute, derzeit 62 Aktive, seien „24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr bereit, anderen in Not und Gefahr zu helfen, mit der Gefahr zu leben, sich zu verletzen oder sogar das Leben zu verlieren, ohne sich zu fragen, was sie dafür bekommen.“ Lohn der Mühe sei „das Gefühl, anderen geholfen zu haben und auch Leben gerettet zu haben“.

Kreisbrandrat Alois Strobl schlug in dieselbe Kerbe. Es sei einzigartig, dass eine so wichtige Pflichtaufgabe wie die Feuerwehr von Ehrenamtlichen geleistet werde, die absolut professionell arbeiten und dabei selbst Leib und Leben riskieren: „Wir gehen da hinein, wo andere herauslaufen.“ Deshalb sei gute Kameradschaft, permanente Aus- und Weiterbildung, aber auch beste Ausrüstung und „spürbare Anerkennung und Unterstützung“ durch die Bevölkerung zwingend geboten.

Auch wenn die Eichstätter Feuerwehr noch immer auf ihren Feuerwehrneubau warten muss, bekam Kommandant Hiemer am gestrigen Sonntag doch einen neuen Schlüssel überreicht: Für ein neues Einsatzfahrzeug, das mit dem Rüstsatz für Bahneinsätze ausgestattet wird und der Stadt Eichstätt insgesamt 89 000 Euro gekostet hat. Dompfarrer Josef Blomenhofer gab dem Fahrzeug in einer vom Fanfarenzug umrahmten Feier den kirchlichen Segen, bevor auf dem Residenzplatz dann der große Tag der offenen Tür als Aktionstag (Bericht darüber folgt) startete.