"Ich bin gerne emotional"

Nürnbergs Innenverteidiger Mavropanos steht auch gegen Darmstadt im Fokus

21.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr

Nürnberg - Die Namen seiner Gegenspieler sind inzwischen weniger berühmt, der Beitrag von Konstantinos Mavropanos zum Erfolg seiner Mannschaft ist dafür umso größer. Der Aufschwung des 1. FC Nürnberg in den vergangenen drei Spielen der 2. Fußball-Bundesliga hat auch mit dem griechischen Winterzugang zu tun, dessen Grätschen die Herzen der fränkischen Fußball-Fans höher schlagen lassen. An diesem Sonntag (13.30 Uhr) möchte der Club gegen den SV Darmstadt seine Serie weiter ausbauen.

Es ist wohl nicht respektlos Tim Kleindienst gegenüber, wenn man festhält, dass die Aufgabe, die Mavropanos in seinem ersten Premier-League-Spiel zu bewältigen hatte, noch eine Nummer größer war. Im April 2018 stand dem Griechen, der damals noch für Arsenal London verteidigte, Manchester United und dessen belgischer Nationalspieler Romelu Lukaku gegenüber. Lukaku, einer der Top-Stürmer Europas, spielt nach seinem Wechsel inzwischen für Inter Mailand, Mavropanos für den Club gegen Teams wie Heidenheim mit Stürmern wie Kleindienst. Das Entscheidende: Der Winterzugang hat eine Menge Spaß dabei.

Als ob er schon viel länger in Nürnberg wäre, so fühlt es sich nach eigener Aussage an. Denn dort darf der Leihspieler vor allem eines: seiner Mannschaft auf dem Platz helfen. Anders als in London, wo nach dem Manchester-Spiel nur noch sechs Premier-League-Partien folgten, ist der 22-Jährige in Nürnberg bereits eine feste Stütze und - nach der kollektiven Überforderung beim Auftakt in Hamburg (1:4) - ein wichtiger Grund für den kleinen Nürnberger Aufschwung in den vergangenen drei Partien.

"Vom ersten Tag an arbeitet er hart, hat keine Flausen im Kopf und versucht, sich einzubringen", lobt der angeschlagene Abwehrkollege Georg Margreitter, der am Sonntag wie der gelb-gesperrte Johannes Geis fehlen wird. Mavropanos dagegen ist längst gesetzt, und mit seiner Zweikampf- und Kopfballstärke gegen robuste "Lilien" wohl erneut ein wichtiger Faktor. Als der Grieche gegen Heidenheim einen Ball für seinen geschlagenen Torhüter von der Linie kratzte, feierte er wie nach einem eigenen Tor. "Ich bin gerne emotional", sagt der 1,94 Meter große Verteidiger, der nach der Saison nach London zurückkehren wird.

Auch bei Trainer Jens Keller kommt diese Art gut an. Harte Arbeit und Leidenschaft auf dem Platz fordert der 49-Jährige auch weiter von seiner Mannschaft, "denn dass wir aus dem Gröbsten raus sind, sehe ich nicht so", betont er. Die fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz, mit denen der Club in den Spieltag startet, "kann man innerhalb von zwei Wochen verspielen", mahnt der Trainer.

Verspielt hat der 1. FC Nürnberg vor einer Woche ja auch eine 2:1-Führung, weil in Heidenheim kurz vor Schluss der bereits erwähnte Kleindienst traf - für den Mavropanos als Gegenspieler eingeteilt war. "Er hat sich über den Fehler geärgert. Sogar in der Kabine war der Kopf unten, dabei hat er ein super Spiel gemacht", sagt Keller und betont: "Das zeigt mir, was er für ein Typ ist."

DK

Matthias Vogt