Ingolstadt
"Ich bin bereit"

Nächster Transfercoup: FC 04 holt Tamas Hajnal vom VfB Stuttgart – Debüt am Samstag im DFB-Pokal?

01.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Erstes Training mit der neuen Mannschaft: Tamas Hajnal, Neuzugang vom VfB Stuttgart, absolvierte gestern seine erste Einheit mit dem FC Ingolstadt. - Foto: oh

Ingolstadt (DK) Was für eine Woche für den FC Ingolstadt. Nach dem Nürnberger Almog Cohen (26) hat der Klub gestern mit Tamas Hajnal (32) vom VfB Stuttgart bereits die zweite Neuverpflichtung aus der Bundesliga innerhalb einer Woche präsentiert. Der ungarische Nationalspieler (32 Einsätze), der am liebsten zentral im offensiven Mittelfeld spielt und in der Ersten Liga schon für Schalke, Karlsruhe, Dortmund und Stuttgart aufgelaufen ist, erhält in Ingolstadt einen Dreijahresvertrag. Unser Redakteur Norbert Roth hatte gestern Nachmittag die Gelegenheit, den bislang wohl spektakulärsten Transfer der Ingolstädter persönlich kennenzulernen.

Herr Hajnal, wann gab es den ersten Kontakt?

Tamas Hajnal: Vor zwei Wochen. Am Dienstag bin ich dann nach Ingolstadt gekommen, am Mittwoch gab es den Medizin-Check und gestern das erste Training. Auch wenn ich bis auf Andre Weis noch niemanden kenne, denke ich, dass ich keine lange Anpassungszeit brauche.

 

Wie war Ihre Saisonvorbereitung, können Sie der Mannschaft sofort helfen?

Hajnal: Ja. Ich stehe, wie man so sagt, voll im Saft. Beim VfB habe ich keine Einheit verpasst, teilweise sogar dreimal am Tag trainiert. Alles lief sehr gut bei mir, was Sportdirektor Fredi Bobic öffentlich bestätigt hat.

 

Erst im Januar haben Sie beim VfB Stuttgart Ihren Vertrag bis zum Jahr 2014 verlängert. Nun aber sind Sie in Ingolstadt. Warum hat das Verhältnis zu Trainer Bruno Labbadia plötzlich nicht mehr gepasst?

Hajnal: Menschlich, glaube ich, hatten wir ein gutes Verhältnis. Ich denke schon, dass ich beim VfB eineinhalb Jahre in seiner sehr schwierigen Zeit sehr guten Fußball geboten habe. Dass das Vertrauen auf einmal weg war, ist natürlich sehr schade.

 

Hat das mit der zeitweise publizierten Fan-Kritik zu tun?

Hajnal: Also diese Geschichte stimmt überhaupt nicht, da ist eine Sache von der „Bild“-Zeitung hochgepusht worden. In dem besagten Europa-League-Spiel gegen Lazio Rom gab es überhaupt keine Pfiffe gegen mich. Drei Tage später im Ligaspiel gegen Hamburg gab es Pfiffe, aber wieder nicht gegen mich – schon weil ich überhaupt nicht gespielt habe. Deswegen hat es mich auch gewundert, dass der Trainer mich namentlich erwähnt hat. Klar, dass die „Bild“ dann auf diesen Zug aufspringt. Da wurde aus Nichts eine Geschichte gemacht.

 

Hat das bei Ihrem Wechsel nach Ingolstadt noch eine Rolle gespielt?

Hajnal: Nein, überhaupt nicht. Noch im VfB-Trainingslager in Donaueschingen haben mir die Fans bestätigt, dass es da gar nichts gibt. Auch von der Mannschaft habe ich immer große Wertschätzung und großen Respekt gespürt. Da haben mir einige sogar gratuliert, dass ich in einer schwierigen Phase so ruhig und fair geblieben bin.

 

Hat Ihnen Trainer Labbadia denn genau gesagt, warum er nicht mehr mit Ihnen plant?

Hajnal: Nicht wirklich. Es hieß immer nur: Die Konkurrenz ist größer geworden.

 

Laut Internet haben Sie 150 Bundesligaspiele absolviert . .

Hajnal: . . . genau sind es 149! Es wäre schön, wenn ich irgendwann mit dem FC Ingolstadt das 150. machen könnte (grinst) . . .

 

. . . entsprechend dürften Sie doch auch Angebote aus der Ersten Liga bekommen haben?

Hajnal: Es gab Gespräche, aber das Vertrauen, dass mir der FC entgegengebracht hat, war im Endeffekt ausschlaggebend.

 

Dann war es Ihnen wichtig, dass Sie hier eine längerfristige Vereinbarung erhalten haben.

Hajnal: Sicher. Insgesamt haben wir eine Vereinbarung über fünf Jahre abgeschlossen. Nach drei Jahren muss man sehen, ob ich noch für den FC weiter spiele. Es gibt dann aber auch die Möglichkeit, dass ich als Repräsentant für Audi in Ungarn arbeite. Es macht mich schon ein bisschen stolz, wenn ich als Ausländer eine solche Wertschätzung erfahre.

 

Mit dem FC Ingolstadt steht am Samstag das DFB-Pokalspiel an. Wissen Sie irgendetwas über die Sportfreunde Baumberg?

Hajnal: Ehrlich gesagt nein. Wir bekommen aber sicher noch ein paar Informationen vom Trainer. Grundsätzlich ist aber so, dass bei uns die Einstellung stimmen muss. Dann sollte es möglich sein, dort zu gewinnen.

 

Rechnen Sie mit einem Einsatz?

Hajnal: Der Trainer hat noch nichts gesagt. Alles, was ich sagen kann, ist: Ich bin bereit.