Pfaffenhofen
IceHogs müssen in die Abstiegsrunde

Eishockey-Bayernliga: Peinliches 5:6 nach einer 5:0-Führung gegen den EV Pegnitz

04.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:21 Uhr

Pfaffenhofens Torjäger Marco Deubler traf gegen den EV Pegnitz zwar zweimal, musste sich dann mit seinem Team aber trotz einer 5:0-Führung noch mit 5:6 geschlagen geben. - Foto: Gerrard

Pfaffenhofen (oex) Am Ende sind die Spieler, Verantwortlichen und Fans des Eishockey-Bayernligisten EC Pfaffenhofen fassungslos gewesen. Beim 5:6 (5:0; 0:3; 0:3) gegen den EV Pegnitz vergaben die IceHogs einen 5:0-Vorsprung und müssen jetzt in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt kämpfen.

Bereits vor der Partie war klar, dass sich nur der Sieger des Duells der beiden Tabellennachbarn noch leise Hoffnungen auf den zehnten Tabellenplatz machen konnte. Nach einer kurzen Phase des Abtastens waren es die Gastgeber aus Pfaffenhofen, die den entschlosseneren Eindruck machten. Sie setzten Pegnitz immer stärker unter Druck und als EVP-Verteidiger Patrik Franz David Vokaty nur mit einem Foul von der Scheibe trennen konnte, nutzte dieser die erste Überzahlmöglichkeit zu Führung.

Danach boten die IceHogs Offensiveishockey vom Feinsten und schossen im Minutentakt einen 4:0-Vorsprung heraus. Mathias Jeske (11.), Marco Deubler (12.) und David Vokaty (13.) vollendeten herrlich vorgetragene Angriffe und beendeten damit den Arbeitstag von Gästetorhüter Maximilian Müller, der für seinen Vertreter Jens Braun Platz machte. Aber auch der musste zunächst hinter sich greifen, als Marco Deubler in der 18. Minute während einer weiteren Pegnitzer Strafzeit gar auf 5:0 erhöhen konnte.

Damit schienen die IceHogs einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Entsprechend bedient war auch Gästetrainer Vaclav Drobny. „So ein Auftritt geht gar nicht. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bemängelte er, musste aber danach in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. Noch nicht einmal eine Minute war gespielt, als EVP-Urgestein Markus Schwindl die erste Strafzeit gegen Pfaffenhofen mit dem ersten Gästetreffer beendete.

Was dann anschließend geschah, sorgte beim Pfaffenhofener Anhang nur noch für verständnisloses Kopfschütteln und hinterließ am Ende einen sichtlich konsternierten Coach Marco Löwenberger. „Ich bin echt sprachlos“, sagte er im Anschluss an die Partie, nachdem er zuvor in der Kabine noch ziemlich laut geworden war. „Wenn wir so in der Abstiegsrunde auftreten, werden wir die Klasse nicht halten“, zog er dann noch ein deutliches Fazit.

Es war nicht so, dass die Gäste urplötzlich so stark auftrumpften, sondern die Pfaffenhofener stellten das Eishockeyspielen mehr oder weniger ein und brachten die eigentlich schon geschlagenen Oberfranken so zurück ins Spiel. In der 25. Minute nutzten diese auch die nächste Überzahlmöglichkeit und verkürzten durch Patrik Franz auf 5:2. Nur eine Minute später wurde Markus Schwindl nicht energisch genug gestört und seinen Querpass vollendete Florian Zeilmann zum 5:3.

Danach machte es den Anschein, als würden sich die IceHogs wieder fangen. Nach einem Foul am durchgebrochenen Andreas Tahedl hatte dieser die große Chance, den Vorsprung wieder zu vergrößern, doch den fälligen Penalty setzte er über das Tor. Kurz darauf hielt Jens Braun die Gäste im Spiel, als er innerhalb weniger Sekunden mehrmals einen Gegentreffer verhinderte. So ging es mit einem 5:3 in den Schlussabschnitt, allerdings hatte Pegnitz schon längst erkannt, dass noch etwas zu holen sein würde. Zumal die nur mit zwei Reihen agierenden Gastgeber nun auch kräftemäßig immer mehr abbauten und streckenweise um weitere Gegentreffer geradezu bettelten. So kam Sergej Hausauer in der 45. Minute aus linker Position frei zum Schuss und ließ dabei Andreas Banzer im Tor ganz schlecht aussehen.

Auch beim Ausgleich durch einen Weitschuss des gleichen Spielers in der 54. Minute ließ sich der IceHogs-Goalie überraschen. Gegen den nun vollkommen desolaten und verunsicherten ECP gelang Niko Pleger sogar der Siegtreffer, was aber eigentlich niemanden mehr überraschen konnte.