IceHogs erzwingen drittes Spiel

09.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Jubel beim EC Pfaffenhofen! Nachdem die IceHogs am Freitag in Waldkraiburg noch knapp mit 4:5 unterlegen waren, siegten sie am gestrigen Sonntagabend auf eigenem Eis mit 4:3. Die Entscheidung im Kampf um die Bayerische Meisterschaft fällt damit am Freitag. - Foto: Czernin

Pfaffenhofen (oex) Der Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen hat im Play-off-Finale um die Bayerische Meisterschaft ein drittes Spiel erzwungen. Nach der 4:5-Niederlage vom Freitag in Waldkraiburg siegten die IceHogs am gestrigen Sonntagabend auf eigenem Eis mit 4:3 (siehe getrennter Bericht).

Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich der gastgebende EHC Waldkraiburg und der EC Pfaffenhofen am Freitagabend im ersten Finalspiel um die Bayerische Meisterschaft. Am Ende triumphierten die favorisierten Löwen vor rund 1400 Zuschauern knapp mit 5:4 (2:1; 0:2; 3:1), nachdem die IceHogs zur zweiten Pause noch mit 3:2 in Front gelegen hatten.

"Im zweiten Drittel haben wir es versäumt, uns abzusetzen. Da hätten wir mit 4:2 oder gar 5:2 in die Kabine gehen können und dann wäre es für die ,Löwen’ sehr schwer geworden," trauerte ECP-Kotrainer Robert Huber den verpassten Möglichkeiten im Mittelabschnitt nach, als die Hausherren aufgrund mehrerer Strafzeiten etwas den Faden verloren hatten und der Außenseiter aus Pfaffenhofen die bessere Mannschaft war.

Dabei hatten die Pfaffenhofener, die ohnehin nur mit 15 Feldspielern anreisen konnten, zu diesem Zeitpunkt bereits wieder einen ganz wichtigen Akteur verloren. Wie schon im ersten Halbfinalspiel in Peißenberg musste nach nur zwölf Spielminuten Marco Thommes mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen. Der schnelle Außenstürmer, in den Play-offs einer der überragenden ECP-Spieler, der mit seinen zwei späten Treffern im dritten Halbfinale den Finaleinzug erst perfekt gemacht hatte, wurde von den beiden Schiedsrichtern, die nicht nur in dieser Szene Fingerspitzengefühl vermissen ließen, für einen Check gegen Waldkraiburgs Kapitän Köttstorfer sehr hart bestraft und um den Einsatz im zweiten Finale gebracht. Zu hart nach Meinung vieler neutraler und auch EHC-Fans. Mächtig ereiferten sich darüber verständlicherweise die gut 150 mitgereisten ECP-Fans. Völlig unnötig war jedoch, dass Gegenstände auf das Eis flogen, wodurch die Schiedsrichter gezwungen waren, die Pause vorzuziehen und das Eis neu aufbereiten zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber mit 2:1 in Führung. Wie schon in den Spielen zuvor kassierten die IceHogs auch dieses Mal gleich zu Beginn ein Gegentor. Nach nur 43 Sekunden hatte Waldkraiburgs Topscorer Dale Crombeen getroffen.

Die Gäste zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt und Carsten Gräber besorgte nach Vorarbeit von Michael Schneidawind den Ausgleich (6.). Bereits der dritte Treffer des Verteidigers in den Play-offs, der später wegen einer schmerzhaften Rippenprellung ebenfalls passen musste. Dieses 1:1 hatte allerdings nur eine knappe Minute Bestand, denn die erste Strafzeit gegen den ECP nutzte Stefan Rohm zum 2:1 (7.).

Der erneute Rückstand war für die Pfaffenhofener jedoch kein Grund von ihrer taktischen Marschroute abzuweichen. Sie hielten sich nach wie vor an ihr Defensivkonzept, überließen dem Hauptrundensieger die Initiative, was dazu führte, dass die Löwen zwar optisch überlegen schienen, sich aber kaum entscheidend durchsetzen konnten. Die Pfaffenhofener hingegen waren mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen immer gefährlich. EHC-Torhüter Nico Bunck musste mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um einen Gegentreffer zu verhindern.

Vor allem im zweiten Spielabschnitt, als sich Waldkraiburg einige Strafzeiten leistete, bekamen die IceHogs Oberwasser. Einige Male tauchten die ECP-Stürmer frei vor Bunck auf, konnten ihn aber zunächst nicht überwinden. Erst in der 35. Minute gelang Schneidawind in Überzahl der Ausgleich und nur zwei Minuten später brachte Franz Birk just in dem Moment, als Waldkraiburgs Sergej Hatkevitch von der Strafbank zurückkam, die Gäste zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend in Führung. Dieser knappe Vorsprung hatte allerdings nicht lange Bestand, weil Crombeen gleich zu Beginn des Schlussabschnitts mit einem Doppelschlag (43., 45.) die Partie erneut drehen und Sergej Hatkevitch (49.) dann erstmals sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung für den EHC herausschießen konnte.

Die nur noch 13 ECP-Spieler gaben sich aber noch nicht geschlagen. In der 54. Minute brachte Roman Mucha in Überzahl seine Mannschaft nochmals heran und als kurz vor Schluss ein "Löwe" auf die Strafbank musste, nahm Robert Huber Torhüter Gregor Tomasik vom Eis. Doch den Ausgleich und damit die Verlängerung konnten die IceHogs nicht mehr erzwingen.

EC Pfaffenhofen: Tomasik, J. Pfafferott, Gerber, Gräber, Weinzierl, Hanke, Aiglstorfer, Schreiber, Löwenberger, Thommes, Kühnl, Spindler, Vokaty, C. Birk, Schneidawind, Mucha, F. Birk.

Tore: 1:0 (1.) Crombeen (Feistl, Attenberger); 1:1 (6.) Gräber (Schneidawind); 2:1 (7.) Rohm (Hanöffner, Hatkevitch); 2:2 (35.) Schneidawind (Schreiber); 2:3 (37.) F. Birk (Spindler, Löwenberger); 3:3 (43.) Crombeen (Köttstorfer); 4:3 (45.) Crombeen (Köttstorfer); 5:3 (49.) Hatkevitch (Richter); 5:4 (54.) Mucha (Schreiber, Löwenberger). – Strafen: EHC 30; IceHogs 18 + 5 und Spieldauer für Thommes + 10 für Schreiber. – Zuschauer: 1400.