Kösching
Hunderte tauchen ein ins Mittelalter

16.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Ihre schmiedeeisernen Schwerter schwangen diese beiden Männer der Ingolstädter Stadtwache am Freitagabend beim historischen Burggartenfest im Lagerdorf in Kösching. - Foto: K. Heimisch

Kösching (DK) Die große Hitze war schuld: Nur zögerlich kam am Freitag das historische Burggartenfest mitten in Kösching in Gang. Am Abend strömten aber Hunderte in das mittelalterliche Lagerdorf. Die Gäste waren größtenteils begeistert von dem Spektakel.

"Es ist einfach zu heiß", stöhnte der Vorsitzende der Kasinger Theatergruppe, Rudi Mader, am späten Nachmittag. Die Mimen – an diesem Wochenende auch Gaukler – haben das Spektakel auf die Beine gestellt. Erst nach 20 Uhr kamen die Besucher in Scharen auf den Sprengplatz vis-à-vis des Rathauses, nachdem die brütende Hitze des Tages langsam gewichen war. Und richtig voll wurde es, als die Band Furunkulus bei Einbruch der Dunkelheit loslegte.
 

Den subtropischen Temperaturen war es geschuldet, dass sich nach Öffnung des Burgtores gegen 18 Uhr nur wenig Gäste einfanden. Sie ließen sich bevorzugt unter den vier großen Sonnenschirmen auf die massiven Holzbänke nieder. Den kühlsten Platz hatte bei dem Fest derjenige, der ein Bad im riesigen hölzernen Zuber nahm. Vor allem Kinder nutzen die willkommene Abkühlung – unter anderem Timo aus Kasing. "Das Wasser is koid, aber es is schee hier", fand der Vierjährige.

Den ersten Auftritt von Gaukler und Geschichtenerzähler Jolandolo vom Birkenschwamm verfolgten gerade einmal rund 50 Besucher. Und die konnte Tom Tak Jana – so der richtige Name des Regensburgers – nicht so recht mitreißen. Er jonglierte nicht nur mit Bällen und vier (nicht brennenden) Fackeln, sondern auch mit Buchstaben. Doch die Wortspielereien des selbst ernannten "berühmten Fahnenschwingers mit dem Schwanenfinger" verstand fast keiner. Und seine Tricks waren leicht durchschaubar. Die meisten Lacher hatte der Comedian, als er den Leuten zurief: "Ihr seids ein gutes Publikum!" Das war natürlich ironisch gemeint. Besser kamen da schon die Schaukämpfe der Ingolstädter Stadtwache an. Mit nicht scharfen Schwertern gingen die historischen Ordnungshüter aufeinander los, und sie tanzten auch mit dem Publikum.

Für große Begeisterung sorgte die niederbayerische Gruppe Furunkulus. Mit Pauken, Trommeln und Dudelsäcken spielten die vier Herren mittelalterliche Musik. Eine besondere Attraktion war gegen Mitternacht die Feuershow der dreiköpfigen Gruppe Fuoco Magico.

Von dem Spektakel ganz hingerissen war Heike Dinkel. "Das Fest ist bombig", meinte die Köschingerin, die mit dem Stammtisch Eintracht gekommen war.

Das Burggartenfest wird an diesem Samstag fortgesetzt. Ab 17 Uhr ist Einlass ins Lager der Theaterleute. Das mittelalterliche Unterhaltungsprogramm startet gegen 18.30 Uhr. Unter anderem tritt die Gruppe Fuoco Magico auf. Bei Einbruch der Dunkelheit präsentiert die Ingolstädter Stadtwache eine Feuershow. Und ab 20.30 Uhr spielt die Band Just 4 Fun.