Ingolstadt
Humorvoll mit phänomenalem Gedächtnis

Ex-Weltrekordhalter Marc Lang spielt Blindschach gegen Prominente

29.03.2022 | Stand 02.04.2022, 3:34 Uhr
Nur den ersten Zug durfte Marc Lang, Ex-Weltrekordhalter im Blindsimultanschach, sehen. Alle weitere Züge in den Parteien gegen bekannte Personen aus der Region musste er blind machen. −Foto: ur

Ingolstadt - Mit viel Humor ist der Ex-Weltrekordhalter im Blindsimultanschach, Marc Lang, bei der Veranstaltung "Blindspieler gegen Prominenz" gegen fünf bekannte Personen aus der Region im Blindschach angetreten.

Die Partien fanden im Museum für Konkrete Kunst im Rahmen der Ausstellung "Hängepartie. Kunst mit offenem Ende" (noch bis 1. Mai) in Zusammenarbeit mit dem Schachklub Ingolstadt und unter der Schirmherschafft von Oberbürgermeister Christian Scharpf statt.

Nach der Eröffnung durch die Zweite Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll und die Direktorin des Museums für Konkrete Kunst, Therese Rhodes, versuchten neben dem Ex-OB Christian Lösel Moritz Fuchs, Kreisvorsprecher der Partei Die Linke, Udo Rimmelspacher, Professor an der THI, sowie Stefan Köglmeier und Reinhold Brunninger, beides Ex-Vorsitzende des Schachklubs Ingolstadt, dem FIDE-Schachmeister Paroli zu bieten.

Marc Lang führte dabei vor etlichen interessierten Zuschauern jeweils nur den ersten Zug am Schachbrett aus um seine Gegner persönlich zu begrüßen. Dies tat er auf humorvolle Weise, als er beispielsweise zu Moritz Fuchs, Kreissprecher der Linken, meinte: "Ich habe es aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit nicht übers Herz gebracht, Ihnen Schwarz zu geben. Deshalb dürfen Sie als Einziger mit Weiß spielen. " Den Rest der fünf Partien spielte Fuchs nur noch ohne Ansicht des jeweiligen Schachbretts. In dieser sehr speziellen Kategorie des Schachspiels, dem sogenannten Blindsimultan, hatte er im Jahr 2011 einen neuen Weltrekord aufgestellt, als er gleichzeitig 46 Partien spielte und dabei lediglich zwei verlor.

Da er dieses Mal "nur" gegen Gegner antrat, fand er neben dem Nachdenken genügend Zeit für unterhaltsame Anekdoten und verblüffte die Zuschauer auch, indem er seine langen Vorausberechnungen der Züge teilweise laut vortrug.

Sein phänomenales Gedächtnis zeigte sich unter anderem auch darin, dass er von einer vor sieben Jahren gegen Udo Rimmelspacher gespielten Remispartie immer noch die Eröffnung genau wusste - und dieses Mal bewusst anders spielte.

Zuerst gewann er gegen Christian Lösel in einem schwungvollen Königsangriff, um danach gegen Udo Rimmelspacher wiederum Remis zu bieten, nachdem er auch dieses Mal keinerlei Vorteil erzielen konnte. Später mussten sich auch Moritz Fuchs und Reinhold Brunninger geschlagen geben, während Stefan Köglmeier letztendlich für seinen großen Kampfeswillen auch noch mit einem Remis belohnt wurde.

ari