Geisenfeld
Humorige Geistergeschichte

Theaternachwuchs serviert spannenden Spuk - Noch eine Aufführung

20.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
Teestunde mit Kaufinteressenten für das Spukschloss: Wie alle elf jungen Darsteller zeigten auch die fünf Mimen in dieser Szene eine beeindruckende schauspielerische Leistung. −Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) Mit einer Einladung zur "Geisterstunde auf Schloss Balmor" hat der Nachwuchs der Theaterfreunde Nötting nicht nur den kleinen Besuchern einen vergnüglichen Nachmittag mit Grusel-Faktor beschert.

Tüchtiger Applaus war der Lohn für die elf Darsteller der humorigen Spukgeschichte.

Das Bühnenbild (Gebrüder Kölbl) entführt ins Kaminzimmer eines altehrwürdigen Schlosses. Dessen betagte Besitzerin Gräfin Joster (stilvoll gespielt von Julia Kölbl) möchte ihr Domizil gern verkaufen. Doch schreckt ein Gerücht die Käufer ab: Angeblich spukt es in den Gemäuern. Obwohl ihr noch nie ein Gespenst begegnet ist - ausgenommen die beiden von ihr als Touristenattraktion engagierten Schauspieler Theo und Leo (Jonas und Julian Keil als findige Schreckensverbreiter) - will die Hausherrin auf Nummer sicher gehen. Den Gelben Seiten sei Dank scheint schnell ein Helfer gefunden: Geisterseher Paul Holmes, angeblicher Urenkel des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Lisa Kölbl schlüpft mit Pfeife und Stoppelbart in die Rolle des hasenfüßigen Gauners. Als mit Rita Hinz und Rosi Kunz (Hanna Witteborn und Alea Brunec als wohlerzogene Damen mit sprachlicher Finesse) die ersten Kaufinteressenten erscheinen, nimmt eine klassische Verwechslungsgeschichte ihren Lauf.

Humorvoll spielt Regisseurin Monika Kölbl unterstützt von einem an Grusel-Effekten in "Sight and Sound" nicht geizenden Technik-Team um Dominik Lehner, Peter Mühlbacher und Christoph Kölbl mit den Ängsten ihrer Zuschauer. Wirklich gefährlich wird es freilich nie, schließlich handelt es sich bei den Spukgestalten Ritter Archibald (Sara Heinzlmeier) und dem Gerippe (Laura Heinzlmeier) um recht nette Vertreter ihrer Zunft. Sie möchten ja lediglich ihre tatsächliche Existenz unter Beweis stellen und den Verkauf des Schlosses verhindern. Ob und falls ja, wie ihnen das gelingt, soll hier nicht verraten werden. Auch nicht, wie der schwefelumwaberte Lord Kasimir (Julian Wollrab als vermeintlich finstere Gestalt), der servile Butler Johann (Konstantin Blechta) und die fröhliche Putzfrau (Carina Kölbl) ins Spiel kommen. Wer's wissen möchte, dem sei die Aufführung am 25. November um 15 Uhr gibt es mit etwas Glück noch Restkarten an der Abendkasse.

Der Applaus der Premiere galt am Samstag nicht nur den jungen Darstellern sondern dem ganzen Team, aus dessen Reihen die Maskenbildnerinnen Simone Bauer und Franziska Blechta nicht unerwähnt bleiben dürfen. Wenig gefragt Maria Schlesiger, was beim Job der Souffleuse als Kompliment zu werten ist. Zu danken, wie der stimmige Gesamtauftritt, war das dem Probenfleiß der Nachwuchsschauspieler. Die hatten übrigens ganz offensichtlich ebenso viel Freude auf der Bühne, wie die Zuschauer davor.