Nürnberg (DK) Lachen macht gesund: Das hat sich wohl auch Eckart von Hirschhausen gedacht und gleich 15 Witze-Automaten beim Nürnberger Kabarettisten-Kollegen und Automaten-Erfinder, Oliver Tissot, für seine Stiftung "Humor hilft heilen" bestellt.
"Wir wollen mehr Spaß in die Krankenhäuser bringen", sagte von Hirschhausen gestern bei der Übergabe der ersten beiden Witze-Automaten am Rande der Sozialmesse "Consozial" in Nürnberg.
Gleich mit dem ersten 20-Cent-Geldstück hat von Hirschhausen einen Volltreffer aus dem "Witze-Automaten" gezogen. Vorsichtig packt er das Papier mit dem Witz aus der kleinen Plastikkapsel, die das Gerät in bester Kaugummi-Automaten-Manier mit einem zweifachen "Ratsch-Ratsch" ausgespuckt hat. Mit großen Augen entfaltet von Hirschhausen die humorvolle Mini-Botschaft und hebt feierlich die Stimme: "Warum ist der Zirkusdirektor sauer auf seine Tochter? ", fragt er unter Zuhilfenahme einer Lesebrille. Nach einer extralangen Gedankenpause - Hirschhausen wäre nicht Hirschhausen, würde er dieses bange Warten vor der erlösenden Pointe nicht für sich und seinen Witz ausnutzen - sagt der Kabarettist mit der beruflichen Vergangenheit als Halbgott in Weiß: "Der Zirkusdirektor hat die Tochter beim Clown erwischt! "
An dieser Stelle muss auch Oliver Tissot, der Erfinder der Witze-Automaten aus Nürnberg, laut lachen. "Dieser Witze-Automat ist eine tolle Idee", lobt derweil von Hirschhausen. Die 15 funkelnagelneuen Witze-Automaten will er quer über die Republik in Krankenhäusern aufstellen. Dort sollen die Humor-Automaten "das Leid mit Leichtigkeit" infizieren.
Als von Hirschhausen im Sommer die Nummer von Oliver Tissot wählte, dachte der Erfinder des Witze-Automaten zunächst noch selbst an einen Scherz. Tissot hat bislang schließlich "nur" einen einzigen alten Kaugummi-Automaten vor seinem privaten Wohnhaus in einen Witze-Automaten umgewandelt. Jetzt wollte der berühmte von Hirschhausen plötzlich 15 Humor-Automaten auf einen Schlag haben. Schnell merkte der 56-jährige Nürnberger, dass von Hirschhausen mit ernsten Themen wie seiner "Humor hilft heilen"-Stiftung keine Späße macht. Die Stiftung schickt Clowns bundesweit in Krankenhäuser, damit sich die Patienten im wahrsten Sinne des Wortes "gesund lachen" können. Nun sollen sie Unterstützung durch die Witze-Automaten aus Franken bekommen.
Mit dieser Idee ist von Hirschhausen bei Tissot auf offene Ohren gestoßen. "Die besondere Wirkung von Humor liegt mir sehr am Herzen", sagt der 56-Jährige, der sogar seine Doktorarbeit über die Bedeutung von "gewinnbringendem Lachen" geschrieben hat. "Lachen erhöht die Abwehrkräfte und verbessert das Wohlbefinden", sagt Tissot auf verweist darauf, dass die ersten Studien über das Lachen aus der Medizin stammen. Die Lach-Forschung habe auch von Hirschhausen dazu veranlasst, mehr Humor in deutsche Krankenhäuser bringen zu wollen.
Also begann Tissot damit, 15 Witze-Automaten mit genau 200 Witzen pro Automat zu produzieren. Zwei Sponsoren haben sich bereiterklärt, den Bau der Geräte finanziell zu unterstützen. Das Ergebnis sind bunte Automaten, die wohl nicht nur Kinderaugen zum Leuchten, sondern auch Herzen zum Lachen bringen werden. Die Witze-Automaten sind laut von Hirschhausen jedenfalls perfekt dazu geeignet, die Stimmung in Kliniken generell froher zu machen.
Nikolas Pelke
