München
Huml will bayerische Demenzagentur zu besserer Unterstützung

14.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:40 Uhr
Melanie Huml (CSU), Gesundheitsministerin von Bayern. −Foto: Sven Hoppe/Archiv

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) will Menschen mit Demenz stärker unterstützen. Geplant sei eine landesweite Demenzagentur, die Ende 2018 startet, sagte Huml am Freitag. Sieben regionale Demenzagenturen sollen im weiteren Verlauf nach und nach eingerichtet werden.

Ziel sei es, die regionalen Angebote für Betroffene zu koordinieren, den Auf- und Ausbau zu unterstützen und Akteure vor Ort besser miteinander zu vernetzen. „So wollen wir die betroffenen Menschen und ihre Familien gezielt unterstützen. Mit dem Aufbau der neuen Struktur werden wir noch in diesem Jahr starten.“ Es gehe auch darum einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft zu erreichen und die Selbstbestimmung und Würde der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung zu bewahren.

Bayern habe schon große Anstrengungen unternommen; das vom Ministerium geförderte Forschungsvorhaben „Bayerischer Demenz Survey“ über Krankheitsverlauf, Versorgungs- und Pflegeaufwand sowie die Angehörigenbelastung zeige aber, dass es noch Nachholbedarf gebe. Ergebnis der Studie sei unter anderem, dass bei der Diagnose und Aufklärung über die Erkrankung noch mehr getan werden sollte. Zudem würden Angebote wie beispielsweise Betreuungsdienste nur sehr selten in Anspruch genommen. Hier sollten nun die Demenzagenturen helfen.

In Bayern leben derzeit mehr als 240 000 Menschen mit Demenz. Aufgrund der demografischen Veränderungen kann bis 2030 von einem Anstieg auf 300 000 Demenzkranke ausgegangen werden.

Bayerischer Demenz Survey

dpa