Winkelhausen
Hüter von Wald und Flur

Viel Lob für die Pflichttrophäenschau der Jägervereinigung Schrobenhausen durch Jagdberater Karl-Heinz Neuner

13.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Winkelhausen (SZ) Jagdberater Karl-Heinz Neuner von der Jägervereinigung Schrobenhausen verteilte am Samstag bei der Pflichttrophäenschau in Winkelhausen viel Lob: "Es sind auch wieder ältere Böcke dabei", freute er sich. Die Revierbesitzer hätten ihre Hausaufgaben richtig gemacht.

Vorsitzende Maria Grepmair machte darauf aufmerksam, dass die Abwicklung der Pflichttrophäenschau nach den gesetzlichen Bestimmungen und unter Aufsicht der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen erfolge. Landrat Roland Weigert, selber Jäger, hatte nach einem Rundgang durch die Hegeschau mit der Vorsitzenden und dem Jagdberater die Aufgabe, den jagdlichen Ablauf aus Sicht der Jagdbehörde zu beleuchten. "Wir wollen damit nicht aufzeigen, was für tolle Hechte wir sind", sagte Weigert. Jäger seien Hüter von Wald und Flur und es gelte dabei, auch die Ansprüche der Landwirtschaft und des Forstes in Einklang zu bringen. "Auch mit den Ansprüchen des Wildes", schob der Landrat nach.

Roland Weigert richtete sein Augenmerk zunächst auf die beim Landratsamt gemeldeten Abschusszahlen beim Wild. Vor allem dem Schwarzwild widmete Weigert größere Aufmerksamkeit und informierte, dass die Schwarzwildstrecke im Jagdjahr 2015/16 auf 939 Stück angewachsen sei. "Davon sind rund 40 Prozent im Bereich des Schrobenhausener Lands", sagte der Landrat und klärte auf, dass dies der höchste Wert der vergangenen 15 Jahre gewesen sei. Um die Schwarzwilddichte auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, seien revierübergreifende Drückjagden ein wichtiges Instrument, so Weigerts Meinung.

Nach weiteren Zahlen, zum Beispiel über die Fuchsstrecke (1154 Stück), richtete der Landrat den Blick auf das Waffenrecht allgemein und die Kontrollen dazu. Er sei fast selbst ein wenig erschrocken, sagte Roland Weigert: "Insgesamt haben wir im Landkreis 1600 Waffenbesitzer mit circa 9500 Waffen." Bei Kontrollen seien jedoch nur geringe Mängel festgestellt worden, so der Landrat weiter. Diese seien etwa bei unsachgemäßer Aufbewahrung aufgetreten. In diesen Fällen müssten die Waffenbesitzer dann mit einem Bußgeldbescheid rechnen.

Auf die Jägerschaft bezogen, informierte Roland Weigert, dass sich im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 686 Personen im Besitz eines gültigen Jagdschein befinden, davon 16 Falknerjagdscheine. "Erneut konnten wir 32 Jungjägern zur bestandenen Prüfung gratulieren", berichtete Weigert. Davon seien 22 im Bereich von Neuburg und zehn im Bereich Schrobenhausen zu Hause.

Später dann führte Jagdberater Karl-Heinz Neuner an acht Jungjägern aus der Jägervereinigung Schrobenhausen und Umgebung das sogenannte Blattschlagen durch. Mit der Zeremonie werden die Jungjäger nach Ableistung eines Eides zur waidgerechten Ausübung in die Jägerschaft aufgenommen (siehe Kasten).

Ein weiterer Redner an dem Abend kam bis aus München nach Winkelhausen angereist: Egbert Urbach vom Bayerischen Jagdverband. Urbach ist auch der Leiter der Landesjagdschule. "Er ist ja auch zuständig für das gesamte Hundewesen", hatte Vorsitzende Maria Grepmair den Gast begrüßt. Der Mann aus München berichtete dann auch über die Hundeausbildung und sagte: "Wir brauchen bei der Ausübung der Jagd gut erzogene Hunde für gute Jäger." Mahnende Worte, die sogenannte Nachsuche mit den Hunden nicht aus den Augen zu verlieren, folgten, aber auch der Aufruf an die Jägerschaft, sich Jungjägern anzunehmen, damit sie ihr neues Umfeld auch richtig kennenlernen könnten.