Neumarkt
Hühnerhaltung macht sich bezahlt

Ein Umweltpreis des Landkreises geht an die Schule Dietfurt – Zuschüsse für Kirchen und Vereine

09.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:26 Uhr

Neumarkt (DK) Der Weihnachtsfriede ist bei der Sitzung des Gesellschafts-, Kultur- und Sportausschusses des Neumarkter Kreistages schon deutlich zu spüren gewesen. Auf den Tischen standen Stollen und Plätzchen, alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

Weil sämtliche Räume im Landratsamt belegt waren, musste das Gremium in das Konferenzzimmer des Klinikums ausweichen.

Der Landkreis ist aufgrund seines finanziellen Polsters in der Lage, sein Füllhorn über Blaskapellen und Büchereien, Sport- und Schützenvereine, Obst- und Gartenbauvereine, Museen und historische Bauten auszuschütten. Besonderer Wert wird dabei auf die Jugendarbeit gelegt.

Dies zeigte sich bereits bei der Zuerkennung des Umweltpreises 2015, an dem 23 Schulen des Landkreises teilgenommen haben. Landrat Willibald Gailler (CSU) betonte, dass die Umwelterziehung ein besonderes Anliegen des Kreises sei. Die Umweltprojekte mussten ausführlich dokumentiert werden. Matthias Gmeiner, Fachberater für Umwelterziehung am Staatlichen Schulamt, schlug als Juror für die Kategorie 1 die Mittelschule an der Weinberger Straße, die Grundschulen Hasenheide und Holzheim sowie die Grund- und Mittelschulen Velburg und Dietfurt vor. Sie alle erhalten Geldpreise in Höhe von 300 Euro. Die Dietfurter Schüler kümmern sich sogar um einen eigenen Hühnerstall mit fünf Hennen. Die Eier werden in der Pause verzehrt. „Die Schüler müssen auch füttern und ausmisten“, erläuterte die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) die Aufgaben der Kinder. Zweite Preise in Höhe von 150 Euro gehen an die Grundschulen Pölling, Woffenbach, die Theo-Betz Grundschule und die Grundschule an der Bräugasse in Neumarkt, die Grundschule in Burggriesbach sowie die Grund- und Mittelschulen in Berching und Seubersdorf. Alle weiteren beteiligten Schulen bekommen 100 Euro. Die Verleihung des Umweltpreises wird voraussichtlich in der Mittelschule an der Weinberger Straße in Neumarkt erfolgen.

Für die historischen Bauten wird der Landkreis insgesamt 100 000 Euro ausschütten. Christian Bruckschlögl, technischer Sacharbeiter am Landratsamt, stellte zusammen mit dem Landrat die geförderten Bauten vor. Die Sakralbauten, besonders die kleinen Filialkirchen, haben dabei einen besonderen Stellenwert. Ein Beispiel dafür ist St. Ägidius in Ernersdorf bei Berching, deren Innen- und Außenrenovierung mit 10 300 Euro unterstützt wird. 10 000 Euro fließen an die evangelische Kirchengemeinde in Neumarkt für die Sanierung des ehemaligen Kapuzinerklosters. Aber auch einige Privatbauten wurden in die Reihe der förderungswürdigen Objekte aufgenommen. Dazu gehören die ehemalige Mühle in Kerschhofen, die Sanierung einer jüdischen Laubhütte in Sulzbürg und die Sanierung des ehemaligen Bauernhauses zu einem Gasthaus am Blomenhof.

12 800 Euro sollen nach den Worten von Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, die Obst- und Gartenbauvereine (OGV) erhalten. Besonders die Jugendarbeit werde geschätzt, 1000 Kinder machten inzwischen mit, führte Thumann aus. Besondere Zuwendungen darf der OGV Pilsach für seinen Kräuterlehrgarten erwarten, genauso der OGV Woffenbach für den „Garten der Sinne“ im neuen Schlosspark. Die Sanierung und Erweiterung des Jugendzentrums in Postbauer-Heng wird mit 5700 Euro gefördert.

An die Sport- und Schützenvereine werden die von Leonhard Beck vom Verteilerausschuss vorgeschlagenen 83 000 Euro fließen. Die größten Summen mit je 10 000 Euro gehen an den SV Lauterhofen und die DJK Lengenfeld für den Bau der Sportheime. Der Schützenverein „Hochlandsteig“ in Traunfeld darf sich über 11 000 Euro freuen. Dort wurden die Schießstände erneuert. Für die kirchlichen und gemeindlichen Büchereien sind 25 000 Euro vorgesehen. Mit 6250 Euro geht die höchste Summe an die Stadtbücherei Neumarkt. Für die Blaskapellen wurden 16 000 Euro bewilligt. „Das Geld geht vornehmlich in die Förderung von Lehrgängen“, sagte Rudi Bayerl, der dem Verteilergremium angehört. Der Landrat lobte die wertvolle Kulturarbeit der Kapellen.

An die Museen werden 12 000 Euro überwiesen. Je 2265 Euro gehen an das Stadtmuseum in Neumarkt, das Museum Lothar Fischer und das Burgmuseum Parsberg. Die Arbeit der Museen in Sulzbürg, Berching und Dietfurt sowie des kulturhistorischen Vereins Gnadenberg für das Mühlenmuseum wird mit je 1300 Euro honoriert.