Neuburg
Hotel und Gasthaus „Kieferl“ werden abgerissen

Hans Mayr baut 33 Wohnungen in der Eybstraße – Auch die alte Neuhofbrauerei wird Wohnanlage

20.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr
brauerei Neuhof, neuburg, Baudenkmal, 1907 erbaut −Foto: Rein, Winfried, Neuburg (Rein, Winfried)

Neuburg (r) Streidl, Heiß und jetzt die Gastwirtschaft „Kieferl“ – in Neuburg verschwinden Traditionswirtschaften.

Das Gasthaus und Hotel „Kieferl“ in der Eybstraße wird voraussichtlich im Herbst abgerissen. Bauunternehmer Hans Mayr hat den Komplex erworben und will eine Wohnanlage mit 33 Einheiten und Tiefgarage bauen. Die Stadträte im Bauausschuss haben das gemeindliche Einvernehmen erteilt. „Das Vorhaben fügt sich in die Umgebung ein“, urteilt das städtische Bauamt. Über die Höhe und die Größe der Fenster wird in der konkreten Baugenehmigung zu befinden sein. Allein schon wegen des unzureichenden Brandschutzes sei ein weiterer Hotelbetrieb nicht möglich gewesen, erklärt der neue Eigentümer. Das „Kieferl“ geht als Wirtschaft bis auf das Jahr 1672 zurück. Nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg das Gebäude im alten Stil wiederaufgebaut und 1949 eröffnet. Heuer ist endgültig Schluss.

 

Veränderungen stehen an einem weiteren Traditionsstandort in Neuburg an: Das Gelände der früheren Brauerei Neuhof am Sehensander Weg soll ab 2018 bebaut werden. Die Eigentümerfamilie Mahr plant 45 bis 65 Wohnungen auf dem 8000 Quadratmeter großen Gelände. Die Neuhof Immobilien GmbH & Co.KG mit Architekt Karl-Erwin Lutz (Ingolstadt) wollen die beiden Brauerei-Gebäude erhalten, eines zur Hälfte abbrechen und ergänzen sowie im hinteren Bereich vier neue Häuser errichten. Eine Tiefgarage ist vorgesehen.

Die Stadtpolitik begrüßt die Initiative grundsätzlich. „Ein neues Wohngebiet tut uns gut“, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Einige Stadträte halten die Dichte von viergeschossigen Wohnhäusern für zu kompakt, andere verlangen mehr Distanz zur Grünanlage der Hohen Schanz. Als kritisch wird die geplante Aufstockung des denkmalgeschützten Brauereigebäudes gesehen. Die Stadt verlangt 1,7 Parkplätze pro Wohneinheit. Es wäre schön, so OB Bernhard Gmehling, „wenn uns der Bauwerber an anderer Stelle mit Parkplätzen helfen könnte.“ Am Sehensander Weg darf nicht mehr geparkt werden, wenn die neue Paul-Winter-Realschule öffnet.